Medikamentenfälschungen nehmen zu
Immer mehr Medikamente werden gefälscht. Das habe mitunter lebensbedrohliche Folgen, berichten Wissenschaftler anlässlich einer Veranstaltung zum Thema Reisemedizin im Vorfeld der Internationalen Tourismus-Börse ITB. "Die Kriminalität geht soweit, dass sogar die Original-Druckdateien für die Umkartons und Beipackzettel gestohlen werden," erklärt Markus Kerckhoff, Fachapotheker für Offizin-Pharmazie.
"In der Packung selbst ist dann möglicherweise eine völlig andere Dosierung, vielleicht auch gar kein Wirkstoff oder ein völlig anderer", warnt der Apotheker. Je nach Medikament könne das sogar tödliche Folgen haben, was die Fälscher billigend in Kauf nehmen. Das betreffe Angebote von Straßenhändlern ebenso wie solche in örtlichen Apotheken und Medical-Stores im Reiseland.
Mehr als jedes zehnte Medikament ist gefälscht
Besonders bedrohlich sei die Situation bei Malaria- oder fiebersenkenden Mitteln, denn diese würden am häufigsten im Ausland von Reisenden erworben. Kerckhoff rät daher dringend, die gesamte Reiseapotheke, vor allem aber die Dauermedikation, aus Deutschland mitzunehmen. Tritt ein Akutfall ein, empfiehlt er, das zuständige deutsche Konsulat aufzusuchen, um sich eine zertifizierte Klinik vor Ort vermitteln zu lassen.
Laut Schätzungen der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) sind weltweit mehr als 10 Prozent aller Medikamente gefälscht.