Medizin

Mers-Patienten können hoffen

sp/pm
Nachrichten
Über 50 Menschen sind bisher an dem erst seit einem Jahr bekannten Lungenvirus Mers gestorben, über 110 Infektionen sind bestätigt. Ein erster Therapieansatz könnte nun gefunden sein.

Eine Kombination aus zwei bekannten Medikamenten könnte nach den Ergebnissen einer kleinen Tierstudie womöglich Patienten mit der gefährlichen Lungenkrankheit Mers helfen. Das berichten Forscher der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) im Fachmagazin "Nature Medicine".

Auch das Tierexperiment ist geglückt.

Das Team um Heinz Feldmann von den Rocky Mountain Laboratories (Hamilton, US-Staat Montana) infizierte für die Versuche sechs Rhesusmakaken. Drei von ihnen erhielten acht Stunden später die erste Dosis einer Kombination der Wirkstoffe Interferon alpha und Ribavirin. Die drei anderen Tiere erhielten eine Scheinbehandlung. Die mit den antiviralen Medikamenten behandelten Tiere bekamen demnach keine Atemschwierigkeiten - anders als die übrigen Affen. Sie zeigten weniger Anzeichen einer Lungenentzündung im Röntgenbild und hatten weniger Viren und Gewebeschäden in der Lunge, heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Am besten sei die Wirksamkeit wohl dann, wenn die Medikamente frühzeitig zu Infektionsbeginn gegeben würden.

Bei Zellversuchen konnte die Vermehrung der Viren gestoppt werden.

Die Wirkstoffe waren Anfang des Jahres zunächst an mit Mers infizierten Zellen getestet worden. Sie hatten den Angaben zufolge die Vermehrung der Viren erfolgreich behindert. Die beiden Substanzen werden derzeit beispielsweise zur Behandlung von Patienten mit Hepatitis C eingesetzt. Es sollten noch weitere Wirkstoffe auf ihren Effekt bei Mers untersucht werden, empfehlen die Forscher. Seit September 2012 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 114 bestätigte Laborfälle mit der Sars-ähnlichen Infektion registriert. Davon sind bislang 54 Menschen am Mers CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) gestorben, wie die WHO am Samstag mitteilte.

Es beginnt mit Symptomen, die denen einer Grippe ähneln.

Patienten erkranken an grippeähnlichen Symptomen, es kann zu Nierenversagen und schweren Lungenentzündungen kommen. Die meisten Fälle gibt es auf der arabischen Halbinsel. Fledermäuse und Dromedare stehen im Verdacht, Träger der Viren zu sein. Darüber gibt es bislang aber keine Sicherheit.

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