Mit dem Gesundheitssystem hoch zufrieden
Das Allensbach-Institut hat im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GVD) die 30- bis 59-Jährigen nach ihrer Einschätzung über Deutschlands Stärken und Schwächen befragt. Demnach geht es der Generation Mitte so gut wie seit Jahren nicht mehr: Vier von fünf Befragten (79 Prozent) bezeichnen ihre eigene Lebensqualität als gut oder sehr gut. Die gute wirtschaftliche Lage schlägt sich der Umfrage zufolge auch auf die Lebensqualität des Landes insgesamt nieder. An der Spitze der Stärken Deutschlands stehen nach Ansicht der Befragten das kulturelle Angebot (83 Prozent) und die hohe Lebensqualität (80 Prozent), gefolgt von der Meinungs- und Pressefreiheit (80 Prozent), dem Gesundheitssystem (79 Prozent), der Rechtssicherheit (67 Prozent) sowie der politischen Stabilität (67 Prozent).
Eine weitere große Stärke des Landes sehen die Befragten in den Leistungen von Wissenschaft und Forschung (72 Prozent), der Leistungsbereitschaft der Menschen (70 Prozent) und der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen (69 Prozent).
Zu den Schwächen Deutschlands zählt für die Generation Mitte das Pflege- und das Rentensystem (66 und 59 Prozent), wachsende Unterschiede zwischen Arm und Reich (77 Prozent) und die Integration von Zuwanderern (62 Prozent).
Von der neuen Bundesregierung erwarten die 30- bis 59-Jährigen vor allem Sicherheit: 84 Prozent fordern das Gesundheitssystem, 76 Prozent das Rentensystem zukunftssicher zu machen. 79 Prozent wünschen sich geringere soziale Unterschiede, jeweils 78 Prozent verlangen einen entschiedenen Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus. Persönliche Vorteile erhoffen sich die Befragten von sinkenden Steuern und Abgaben (66 Prozent) sowie von stabilen Preisen (62 Prozent).
Die größte Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit besteht hinsichtlich einer guten betrieblichen Altersversorgung. Sie wird von 76 Prozent als wichtiger Aspekt genannt, aber nur 26 Prozent sehen dies als erfüllt an. Ähnlich große Abstände existieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (74 Prozent zu 37 Prozent), guten Aufstiegschancen (51 Prozent zu 14 Prozent) und dem beruflichen Stress (49 Prozent zu 14 Prozent).
Zu den Gruppen, die nach Überzeugung der Befragten mehr staatliche Unterstützung brauchen, gehören Pflegebedürftige und Angehörige, die selbst pflegen, Familien (speziell Alleinerziehende), Kinder aus sozial schwächeren Familien, strukturschwache Regionen, Rentner und Behinderte.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) zum fünften Mal beauftragt, die „Generation Mitte“ zu ihren Einstellungen sowie zu ihrer Einschätzung gesellschaftlich relevanter Themen zu befragen. In diesem Jahr standen Deutschlands Stärken und Schwächen, die Altersvorsorge und das Berufsleben und im Mittelpunkt. Dafür hat das IfD zwischen dem 1. und dem 23. August 2017 in einer repräsentativen Umfrage 1.053 Personen im Alter von 30 bis 59 Jahren befragt.