Mit Fasten den Blutdruck senken
Eine amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Fasten einen positiven Effekt auf die Blutdruckwerte hat. Dabei hatten die Wissenschaftler die Folgen von Wasserfasten untersucht. Insgesamt aßen 147 Studienteilnehmer mit Bluthochdruck zunächst zwei bis drei Vorbereitungstage lang nur Obst und Gemüse, dann tranken sie unter medizinischer Aufsicht zehn bis elf Tage ausschließlich Wasser und Kräutertees.
Fastenkuren als Zäsur
Danach folgten sechs bis sieben Aufbautage, in denen sie eine fett- und salzarme, vegane Ernährung zu sich nahmen. Das Ergebnis: Bei 90 Prozent der Studienteilnehmer normalisierte sich der Blutdruck am Ende des Fastenprogramms, er sank im Schnitt um 37/13 mmHg auf Werte unter 140/90 mmHg.
„Fastenkuren als Zäsur, als Übergang zu einer prinzipiellen Änderung der Ernährungsweise, können in einzelnen Fällen sinnvoll sein“, sagt Prof. Dr. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. „Dass sich die Blutdruckwerte dadurch vollständig normalisieren, darf man aber nicht erwarten und hängt vom Grad der Bluthochdruckerkrankung ab“, schränkte er ein. Wesentlich seien stetige diätetische Bemühungen.
Nie und nimmer eine Nulldiät
Von Fasten im Sinne einer Nulldiät, wie das Wasserfasten, rät der Hochdruck-Experte vom Städtischen Klinikum Karlsruhe allerdings ab. „Dies führt zu einem unnötigen Eiweiß- und Muskelabbau“, betont Hausberg. Heilfasten lässt sich seiner Meinung nach auch mit dem „Saftfasten“ nach Buchinger, das auf Obst- und Gemüsesäften beruht. Im Anschluss an die Safttage müsse der Aufbau einer gesunden Mischkost folgen, die auf einen hohen Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten setzt.
„Hochdruckpatienten, aber auch Menschen, die sich gesund fühlen, sollten ihr Fastenvorhaben immer mit ihrem Arzt besprechen“, rät Hausberg. „Bei Gesunden reicht ein Check-up, Menschen mit Erkrankungen sollten ausschließlich unter ärztlicher Überwachung fasten.“
Nach drei Wochen muss Schluss sein
Die Fastenzeit sollte dabei auf maximal drei Wochen begrenzt werden, auch Gesunde sollten nicht länger als fünf bis sieben Tage ohne medizinische Aufsicht fasten. Zu den positiven Effekten tragen auch Bewegungs- und Entspannungseinheiten bei, die feste Bestandteile des Heilfastens nach Buchinger sind. Auch diese sollten idealer Weise nach Ende der Fastenkur in den Alltag integriert werden.
„Ausgewogene Ernährung, Bewegung und eine sinnvolle Balance von Anspannung und Entspannung - was Patienten mittels Heilfasten umsetzen, sind die Elemente der nicht-medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck“, resümiert Hausberg. „Entscheidend sind dabei aber kontinuierliche diätetische Bemühungen und körperliche Tätigkeit.“.
Laut einer Forsa-Studie halten 55 Prozent der Befragten Fasten aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll, nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach haben 11,5 Millionen der Deutschen schon einmal gefastet.