Mit Plasma Wurzelkanäle desinfizieren
Jährlich werden allein in Deutschland rund zehn Millionen Zahnwurzelkanäle behandelt. Ein Drittel dieser Behandlungen erweisen sich mittelfristig als klinisch unzureichend. Ein Hauptgrund dafür: die unzureichende Desinfektion der Wurzelkanäle.
Ein Team der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg hat nun eine Methode entwickelt, die mithilfe eines Plasmajets - darunter versteht man einen elektrisch aktivierten Gasfluss, der bakterienabtötende Teilchen enthält - Wurzelkanäle deutlich besser desinfiziert, als dies mit bisherigen Verfahren möglich ist. Die Methode verkürzt zudem die Behandlungsdauer und verringert erheblich die Gefahren für Patienten, etwa durch potenziell zellschädigende Spülflüssigkeiten.
Die Technologie befindet sich momentan im präklinischen Test und soll 2018 einem ersten Anwenderkreis zur Verfügung stehen. Das Team besteht aus: Projektleiter Dr. Loïc Ledernez, Dr. Michael Bergmann, Florian Engesser und Samuel Liebs, Mitarbeiter der Professur für Sensoren am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) bei Prof. Dr. Gerald Urban, sowie Prof. Dr. Markus Altenburger, Oberarzt der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg bei Prof. Dr. Elmar Hellwig.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg mit knapp 850.000 Euro. Unterstützt wurde das Team vom Gründerbüro der Albert-Ludwigs-Universität, das Wissenschaftler berät, die ein Startup gründen möchten.