Mund-Nasen-Schutzmasken sind häufig kontaminiert
Da im Unterschied zu Handschuhen für Schutzmasken kaum Informationen verfügbar sind, die eine Risikoabschätzung hinsichtlich ihres Kontaminationspotenzials erlauben, hat eine Arbeitsgruppe um Prof. Stefan Rupf vom Universitätsklinikum des Saarlands, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, mögliche mikrobielle Übertragungswege untersucht.
Material und Methode
Nach Inlay- und Füllungstherapie (Inlay/Füllung: n = 13), Wurzelkanalbehandlung (WKB: n = 8) und parodontologischer Behandlung (Par: n = 3) wurden die getragenen Handschuhe (steril) und Mund-Nasen-Schutzmasken (3-lagig, Typ 2) auf BHI-Agar im Abklatschverfahren geprüft. Die Schutzmasken wurde jeweils vor deren Abklatschprüfung mit frischen sterilen Handschuhen berührt. Diese Handschuhe wurden ebenfalls geprüft.
Unbenutzte sterile Handschuhe, Schutzmasken nach Tragen ohne Behandlung und ungenutzte Schutzmasken (jeweils n = 5) wurden als Kontrollproben mitgeführt. Die auf den BHI-Agarplatten kultivierte Mikroflora (48 h, 35 °C, 5 % CO2) wurde mittels MALDI-TOF-Massenspektrometrie qualitativ bestimmt.
Ergebnisse
Während keine der ungenutzten Schutzmasken und Handschuhe im Abklatschtest auffällig waren, zeigten die während der Behandlung getragenen Handschuhe in allen Fällen eine mikrobielle Kontamination. Die Schutzmasken wiesen nach Inlay/Füllung in 69 Prozent (9 von 13), nach WKB und nach Par in 100 Prozent (8/8 und 3/3) nachweisbare Kontamination auf.
Sterile Handschuhe, mit denen der Mundschutz berührt wurde, wiesen folgende Kontaminationsraten auf: Inlay/Füllung: 71 Prozent, WKB: 25 Prozent, Par: 100 Prozent).
Im qualitativen Nachweis dominierten bei allen Proben Strepto- und Staphylokokken sowie weitere typische Keime der oralen und der dermalen Flora.
Schlussfolgerung
Die Mund-Nasen-Schutzmaske wird im Rahmen zahnmedizinischer Behandlungsmaßnahmen regelmäßig mikrobiell kontaminiert. Beim Wechsel des Behandlungsplatzes sollte die Schutzmaske abgelegt beziehungsweise erneuert werden. Die Berührung der Mund-Nasen-Schutzmaske mit den Händen sollte vermieden werden.
Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt/Main vorgestellt.