Mundhöhlenkrebs: Wächterlymphknoten untersuchen!
Die Forscher bezogen in ihre Studie Patienten mit Mundhöhlenkrebs ein, bei denen sich in bildgebenden Verfahren kein Lymphknotenbefall am Hals nachweisen ließ. Die insgesamt 415 Teilnehmer wurden europaweit in 14 Zentren behandelt. Bei allen wurde mittels Biopsie Gewebe aus dem Sentinellymphknoten entnommen und auf die Anwesenheit von Krebszellen untersucht.
Untersuchungsergebnisse
Bei fast allen Patienten gelang es, den Sentinellymphknoten zu finden - knapp ein Viertel davon hatte einen positiven Befund, das heißt. der Krebs hatte sich tatsächlich bereits in den Sentinellymphknoten ausgebreitet. Diese Patienten wurden anschließend innerhalb von drei Wochen operiert, und die in Frage kommenden Lymphknoten am Hals wurden entfernt. Trotzdem kam es bei einem kleinen Teil von ihnen später zu einem Rückfall der Erkrankung. Das krankheitsbezogene Überleben betrug nach drei Jahren 94 Prozent.
Es habe sich gezeigt, dass der Befund des Sentinellymphknotens signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben nach drei Jahre hatte, bewerteten die Autoren die Ergebnisse. Es sei deshalb sinnvoll, die nur mit einem geringen Risiko für Komplikationen verbundene Biopsie des Sentinellymphknotens bei Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle im Frühstadium durchzuführen. Dann könnten gegebenenfalls notwendige Therapieschritte eingeleitet werden, um die Heilungschancen der Patienten zu verbessern.
Schilling, C. et al.: Sentinel European Node Trial (SENT): 3-year results of sentinel node biopsy in oral cancer. European Journal of Cancer 2015, 51(18):2777-2784