Medizin

Neue Ära der CT-Diagnostik

sf/pm
Nachrichten
An der Uniklinik Köln geht das erste Dual-Layer-Detektor-CT in Betrieb. Im Unterschied zur Routinediagnostik kann das Gerät bei einer Untersuchung mehrere Strahlenqualitäten unterscheiden. Damit kann man erstmals nicht nur Aussagen über die Dichte, sondern auch über die Beschaffenheit des durchdrungenen Gewebes treffen.

Die aus dem Körper des Patienten austretende Strahlung wird  von einem Detektor empfangen, der Röntgenphotonen in zwei Schichten hoher und niedriger Energie differenzieren kann, berichtet Prof. Dr. David Maintz, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Köln.

Maintz: „Mittels der so gewonnenen Messdatensätze lassen sich die untersuchten Körper- und Organstrukturen zusätzlich zu der normalen Formdarstellung und Dichtebewertung hinsichtlich des Vorliegens spezieller Elemente wie Jod oder Kalzium beurteilen. Für unsere Patienten ist der Unterschied zu einem herkömmlichen Computertomografen aber äußerlich nicht zu erkennen. “

Die Mediziner sind dadurch in der Lage, zusätzliche Aussagen über die Zusammensetzung von Geweben zu treffen. Das unterstützt die behandelnden Ärzte bei Diagnose und der Therapie: „So ist es uns bei onkologischen Fragestellungen beispielsweise möglich, durch die differenziertere Bildgebung Tumorgewebe von gesundem Gewebe zu unterscheiden und so schneller und sicherer zu diagnostizieren, um welche Tumorart es sich handelt“, erklärt  Maintz. 

Artefaktreduktion und verbesserte Tumorcharakterisierung

Welchen Mehrwert das Gerät im Hinblick auf die Diagnostik im Bereich der Zahnmedizin und der  MKG-Chirurgie bietet, erklärte der Radiologe auf zm-Nachfrage: "Für die Zahnmedizin und die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie liegen bislang keine publizierten Ergebnisse vor. Die wichtigsten potenziellen Vorteile des Gerätes wären aus meiner Sicht eine Artefaktreduktion bei metallischem Fremdmaterial in Zähnen und eine verbesserte Tumorcharakterisierung im MKG-Bereich. Letzteres konnten wir in Einzelfällen schon beobachten." Was die Kosten anbelangt sei festzustellen, dass für Patienten keinerlei Unterschiede zu konventionellen Computertomografien bestehen.

Im Frühsommer diesen Jahres hatten Freiburger Ärzte und Forscher eine strahlungsfreieDental-MRT-Methodevorgestellt, mit der sich in 3-D nicht nur präzise Hartgewebe wie Zähne und Knochen darstellen lässt, sondern auch Weichgewebe wie Zahnfleisch und Nerven.

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