Impfrisiken

Neue Warnhinweise für BioNTech, Moderna und J&J

ak
Gesellschaft
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) warnt vor einem Myokarditis- und Perikarditis-Risiko, das in sehr seltenen Fällen nach einer Impfung mit BioNTech/Pfizer und Moderna auftreten kann. Zugleich warnt die US-Arzneimittelbehörde FDA vor einem erhöhtem Risiko, nach einer Impfung mit Johnson & Johnson das Guillain-Barré-Syndrom zu entwickeln.

Der Sicherheitsausschuss der EMA (PRAC) empfiehlt, Myokarditis und Perikarditis als neue Nebenwirkungen in der Produktinformation für die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna aufzuführen, zusammen mit einem Warnhinweis zur Sensibilisierung der Angehörigen der Heilberufe und der Personen, denen diese Impfstoffe verabreicht werden.

Myokarditis und Perikarditis : 164 Fälle bei 197 Millionen Impfungen

Bei Myokarditis und Perikarditis handelt es sich um entzündliche Erkrankungen des Herzens. Die Symptome können unterschiedlich sein, umfassen aber häufig Atemnot, einen starken Herzschlag, der unregelmäßig sein kann, und Brustschmerzen. Bisher wurden der EMA zufolge in der EU 145 Fälle von Myokarditis nach einer Impfung mit BioNTech/Pfizer und 19 Fälle nach einer Impfung mit Moderna gemeldet, bis zum 31. Mai 2021 sind im in der EU etwa 177 Millionen Dosen BioNTech/Pfizer und und 20 Millionen Dosen von Moderna verimpft worden.

Laut PRAC traten die Fälle von Herzmuskelentzündungen hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung, häufiger nach der zweiten Dosis und bei jüngeren erwachsenen Männern auf. In fünf Fällen starben die Menschen, sie waren entweder in fortgeschrittenem Alter oder hatten Begleiterkrankungen.

Offenbar keine Zusammenhang bei AstraZenca und J&J

Der EMA zufolge deuten die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass der Verlauf von Myokarditis und Perikarditis nach der Impfung dem typischen Verlauf dieser Erkrankungen ähnelt und sich in der Regel mit Ruhe oder Behandlung verbessert.

Dennoch rät der PRAC dazu vorsichtig zu sein: Angehörige der Gesundheitsberufe sollten auf die Anzeichen und Symptome von Myokarditis und Perikarditis achten. Sie sollten Personen, die diese Impfstoffe erhalten, darauf hinweisen, sofort einen Arzt aufzusuchen, sobald entsprechende Symptome auftreten. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte kein kausaler Zusammenhang mit Myokarditis oder Perikarditis bei den beiden anderen in der EU-zugelassenen Impfstoffe von AstraZenca und Johnson & Johnson festgestellt werden.

GBS: Weniger als 100 Fälle  bei 12,8 Millionen Impfungen

Die FDA aktualisierte am 12. Juli ihren Warnhinweis für den Impfstoff von Johnson & Johnson aktualisiert, nachdem fast 100 Fälle des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) nach einer Impfung mit dem Vakzin gemeldet wurden. Berichte deuten darauf hin, dass in den 42 Tagen nach der Impfung mit Johnson & Johnson ein erhöhtes Risiko für das GBS besteht. 95 Prozent dieser Fälle wurden bisher als schwerwiegend eingestuft und erforderten einen Krankenhausaufenthalt. Ein Patient verstarb.

Das GBS ist eine seltene Erkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem Nervenzellen schädigt, was zu Muskelschwäche und manchmal zu Lähmungen führt. Jedes Jahr erkranken in den USA schätzungsweise 3.000 bis 6.000 Menschen daran, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet. Die meisten Menschen erholen sich vollständig, aber einige haben bleibende Nervenschäden.

Nur etwa 12,8 Millionen Menschen in den USA sind mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft worden. Im Vergleich dazu haben etwa 146 Millionen Menschen den Impfstoff von BioNTech/Pfizer oder Moderna erhalten.

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