Bundesministerium fördert Bioprinting

Neuer Schub für lebendes Gewebe aus dem 3-D-Drucker

mg/pm
Zahnmedizin
Rund 240.000 Euro erhält die Klinik für Plastische und Handchirurgie des Uniklinikums Freiburg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Ziel: eine Plattform für den 3-D-Druck von künstlichem Gewebe.

Der 3-D-Druck könnte in Zukunft in der Medizin - vor allem in der regenerativen Medizin - eine immer wichtigere Rolle spielen. Das sieht man offensichtlich im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) so, denn es fördert nun eine entsprechende Arbeitsgruppe der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg für drei Jahre mit rund 240.000 Euro. Ziel sei, die Entwicklung und Erforschung einer Plattform für den 3-D-Druck von künstlichem Gewebe, dem sogenannten Bioprinting, informiert die Hochschule.

Insgesamt ist die Anschubfinanzierung aber deutlich größer: Die im August angelaufene Förderung geschieht im Rahmen des Forschungsnetzwerks "3-D-Bio-Net", das aus sechs kleineren und mittleren Unternehmen und drei universitären Forschungsgruppen besteht und von microTEC Südwest e.V. koordiniert wird. „3-D-Bio-Net“ wird über drei Jahre mit einem Gesamtbudget von etwa 2,4 Millionen Euro unterstützt.

Knochengewebe mit angelegten Blutgefäßen ist machbar

"Mit Hilfe von Bioprinting kann lebendiges Gewebe passgenau künstlich hergestellt werden", erklärt Prof. Dr. Günter Finkenzeller, Forschungsleiter an der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Beim Bioprinting werden dazu lebende Zellen in einem Hydrogel, das auch als Biotinte bezeichnet wird, gelöst. Diese lebenden Zellen werden dann mit einem 3-D-Drucker gedruckt. So können dreidimensionale Strukturen am Computer geplant und präzise aufgebaut werden. "Die Hoffnung ist, dass wir mit dem gedruckten, lebenden Gewebe krankes Gewebe bei einem Patienten ersetzen oder regenerieren können", sagt Finkenzeller. "Basierend auf diesen Arbeiten könnten in Zukunft künstliche Gewebe schneller, sicherer und patientenspezifischer hergestellt werden." In einem bereits laufenden Projekt arbeiten Forscher um Prof. Finkenzeller daran, Knochengewebe mit bereits angelegten Blutgefäßen zu drucken.

Ziel des neuen Projekts ist es, eine offene technische Plattform für das 3-D-Bioprinting zu entwickeln und zu erproben. Hierfür sollen alle Prozesskomponenten wie beispielsweise der für den Druck benötigte Bioprinter, die Datenaufbereitungs- und Steuersoftware sowie die benötigten Biotinten etabliert und optimiert werden. Dieses Projekt soll dazu beitragen, das 3-D-Bioprinting einer späteren klinischen Anwendung erheblich näher zu bringen.

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