New York City: Fast alle COVID-19-Patienten haben Antikörper
In New York City an der Mount Sinai School of Medicine startete das bislang größte Projekt zur Serum-Therapie. Dafür wurde jeder Plasma-Spender als genesener COVID-19-Patient auf Antikörper untersucht.
Mehr 99 Prozent bildeten COVID-19-Antikörper
Das Forscher-Team um Ania Wajnberg dokumentierte die Testergebnisse von 1.343 Personen. Bei knapp der Hälfte (624) konnten die Antigene zu SARS-CoV-2 mittels Abstrich nachgewiesen werden, von ihnen wiesen 511 davon einen hohen Antikörpertiter auf, 42 einen niedrigeren. Diese rekonvaleszenten Personen gelten als größtenteils immun.
Eine sichere Antikörper-Ermittlung ist schwierig
Eine sichere Antikörper-Ermittlung ist schwierig
Bei 71 Personen hatten sich bis zum Zeitpunkt der Testung noch keine nachweisbaren Antikörper gebildet. Bei der Mehrheit dieser Gruppe wurde in einem zweiten Testdurchgang nach durchschnittlich 13 Tagen im Anschluss jedoch auch eine Immunantwort sichergestellt. Als Ergebnis hielten die Forscher fest, dass mehr als 99 Prozent der Untersuchten nach einer überstandenen Erkrankung an COVID-19 Antikörper gebildet haben.
Der zweite Teil der Spendergruppe (719 Personen) wurde nicht getestet, sondern aufgrund von spezifischen Symptomen und nachgewiesenem Direktkontakt zu anderen Infizierten als erkrankt klassifiziert.
Nachgewiesene Virusgene sind kein Beweis für Infektiösität
Den Forschern fiel zudem auf, dass 19 Prozent der teilnehmenden Spender ein positives Testergebnis aufwiesen, obwohl sie bereits bis zu 28 Tage symptomfrei waren. Wajnberg schlussfolgert daraus, dass die Tests nicht nur bei intakten, sondern auch bei Überresten von Viren aus früheren Erkrankungen anschlagen. Der zytopathische Effekt müsste weiter in Zellkulturen untersucht werden, was in dieser Studie nicht durchgeführt wurde. Daher wurden diese Personen als Spender sicherheitshalber ausgeschlossen.
Weitere randomisiert kontrollierte Untersuchungen müssen untermauern, ob diese Immunität sicher ist. Auch die Frage des eintretenden Zeitpunkts einer Immunität bleibt dabei im Fokus.
Quelle: Wajnberg, A. et al. 2020: Humoral immune response and prolonged PCR positivity in a cohort of 1343 SARS-CoV 2 patients in the New York City regiondoi: https://doi.org/10.1101/2020.04.30.20085613