NHS: Lieber Extraktion statt Endo?
Statt komplexere Behandlungen durchzuführen, extrahieren die Zahnärzte den Kontrolleuren zufolge oftmals die betroffenen Zähne, weil sie dafür dasselbe Honorar vom staatlichen Gesundheitsdienst NHS erhalten.
Artikel nicht gefunden id_extern: typo3-import-article-536
<interactive-element xmlns:ns3="http://www.w3.org/1999/xlink" ns3:href="censhare:///service/assets/asset/id/" ns3:role="censhare:///service/masterdata/asset_rel_typedef;key=actual."/>
Die Nachforschungen der Zeitung ergaben auch, dass einige Zahnärzte fast 500.000 Pfund pro Jahr in einem System verdienen, das sie dafür belohnt, so viele Patienten wie möglich durchzuschleusen. Bis zu 60 Patienten werden in mnachen Praxen täglich behandelt, obwohl die empfohlene Obergrenze bei 30 liegt.
Drei 'units of dental activity' für Extraktionen - und für Wurzelkanalbehandlungen
Seit der 2006 eingeführten Reformen werden NHS-Zahnärzte danach bezahlt, wie viele 'units of dental activity' (UDA) sie pro Jahr abrechnen. Ein Check-up zählt eine Unit, während für Zahnextraktionen, Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen mit drei Einheiten berechnet werden - unabhängig davon, wie viel Zeit jedes Verfahren beansprucht. Eine Wurzelkanalbehandlung dauert im Durchschnitt doppelt so lange wie eine Extraktion.
Verkommt das System zur Fließband-Zahnmedizin mit NHS-Zahnfabriken?
Der Präsident der British Endodontic Society, Mike Waplington, berichtete, dass sich die Wurzelkanalbehandlungen in Großbritannien seit den Reformen halbiert haben, während Extraktionen um ein Fünftel gestiegen sind: "Das System setzt diese Anreize, was dazu führt, dass einige Zahnärzte ihren Patienten sagen 'Ich kann diesen Zahn ganz einfach herausnehmen!'" Über die Laufzeit der neuen Verträge seien "Zehntausende Zähne betroffen". Inzwischen verdichten sich Befürchtungen, wonach das System zu einer regelrechten Fließband-Zahnmedizin führen könnte und einige Praxen zu "NHS-Zahnfabriken" verkommen.