NOAKs verursachen kein Magenbluten
In die bislang größte Metaanalyse zum Thema flossen die Daten von 38 Studien (25 randomisiert-kontrollierte und 13 Beobachtungsstudien) ein, in denen von insgesamt 287.692 Patienten unter gerinnungshemmender Therapie bei verschiedenen Indikationen berichtet wird. In allen einbezogenen Untersuchungen wurde das Risiko gastrointestinaler Blutungen bei Anwendung eines direkten oralen Antikoagulans (Dabigatran oder ein Faktor-Xa-Hemmer) mit dem Blutungsrisiko unter Warfarin oder niedermolekularem Heparin verglichen.
Als Primärparameter definierten die Autoren die Inzidenz schwerer gastrointestinaler Blutungen. Schwere Blutungen zeichneten sich dabei durch eine Hämoglobinkonzentration unter 20 g/l oder Transfusionen von mindestens 2 Einheiten Vollblut beziehungsweise roter Blutkörperchen aus. Die Sekundäranalyse diente überdies der Abschätzung des Risikos für Blutungen jeglichen Schweregrads im Magen-Darm-Trakt.
„Unsere Ergebnisse lassen im Vergleich zu Warfarin und niedermolekularem Heparin kein erhöhtes Risiko für schwere gastrointestinale Blutungen unter direkten oralen Antikoagulantien erkennen”, schreibt das Team um Erstautor Dr. Nick Burr von der University of Leeds in Großbritannien in seiner Publikation.
Ein paar Unsicherheiten bleiben
Ein paar Unsicherheiten bleiben allerdings noch bestehen. So erklären die Autoren selbst, dass es ihnen nicht möglich war, wichtige Details - wie das Alter der Patienten, Begleiterkrankungen, Nierenfunktionen und begleitende Medikamenteneinnahmen - in ihre Analyse mit aufzunehmen.
Quelle: Burr N, et al: Lancet Gastroenterol Hepatol 2017;2:85-93