Offener Brief gegen Fehlernährung
Zahnärzte sind von der Bundeszahnärztekammer dazu aufgerufen, einen offenen Brief der Verbraucherorganisation foodwatch an die Politik zu unterzeichnen, der Präventionsmaßnahmen gegen Fehlernährung einfordert.
"Patienten scheitern mit guten Vorsätzen - die Politik ist gefragt!"
"Sie sehen die Auswirkungen unserer ungesunden Ernährungsweise jeden Tag in Ihrer Praxis oder in Ihrem Klinikalltag", heißt es von foodwatch. "Sie wissen, dass es wenig hilft, Patienten, die an ernährungsassoziierten Krankheiten leiden, eine gesündere Lebensweise zu empfehlen. Die allermeisten Patienten scheitern mit ihren guten Vorsätzen, sich mehr zu bewegen und ausgewogener zu essen. Warum? Weil sie in einer ungesunden Umwelt leben. Fast Food an jeder Ecke, billiges Kantinenessen und aggressives Marketing für ungesunde Lebensmittel aufs Smartphone. Die Weltgesundheitsorganisation und internationale Fachgesellschaften haben schon lange erkannt, dass sich die Rahmenbedingungen ändern müssen, in denen wir leben – hier ist die Politik gefragt."
Vier Maßnahmen sollen helfen
Die Verbraucherorganisation fordert in ihrem offenen Brief vier Präventionsmaßnahmen:
eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung
verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung
Beschränkungen der an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung
sowie auch steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Rezepturen zu entwickeln.
Bundeszahnärztekammer appelliert an stärkere Aufklärung
Die BZÄK unterstützt den Aufruf: "Eine unausgewogene Ernährung, die häufig bereits im Kindesalter erlernt wird, sowie der regelmäßige Konsum zuckergesüßter Getränke erhöhen das Risiko für die Entstehung von Übergewicht, Adipositas, Typ-2-Diabetes, Karies sowie chronischer Krankheiten", heißt es in einer schriftlichen Mitteilung. Bereits 2014 hatte sich die BZÄK gemeinsam mit foodwatch gegen eine stark zuckerhaltige Ernährung positioniert. Gemeinsam kritisierten Zahnärzte und Kinderärzte die zu häufige Zuckeraufnahme und appellierten an eine stärkere Aufklärung.
Den offenen Brief „Ärzte und medizinisches Fachpersonal gegen Fehlernährung“ von foodwatch finden Siehier.