Oral-B: Ein Rückblick über 50 Jahre Forschung und Entwicklung

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Prophylaxe
Können wir uns noch die Zeit vor der modernen elektrischen Zahnbürste vorstellen? Die heutigen Zahnmedizinstudenten sind damit aufgewachsen, und doch ist sie eine junge Erfindung. Denn wer heute in den Ruhestand geht, konnte während seines Zahnmedizinstudiums noch die Geburtsstunde von Mayadent miterleben, der ersten elektrischen Zahnbürste von Oral-B.

Bei der Mayadent (Abb. 1) handelte es sich um einen Prototypen, der in der breiten Öffentlichkeit zunächst unbeachtet blieb. Ein nach wie vor aktuelles Erfolgsrezept steckte aber schon in diesem ersten Modell: Es war eine Innovation „Made in Germany“ (Marke: Braun) im Auftrag von Oral-B. Ihr Konzept basierte auf der Nachahmung des manuellen Putzens. Dafür statteten die Forscher einen länglichen Bürstenkopf mit drei Borstenreihen aus.

Allerdings dauerte es fünfzehn Jahre, bis die erste elektrische Zahnbürste von Oral-B in die Massenproduktion ging (Codename: Braun D1, Abb. 2). Wie das Produkt kamen auch alle Erstanwender aus Deutschland, denn nur hier konnte es der Patient kaufen. Die Stückzahl belief sich schließlich auf 650.000.

War das nun wenig oder viel? Eine wirkliche Massenproduktion, wie man sie sich heute vorstellt, setzte erst mit dem Nachfolgeprodukt aus dem Jahr 1984 (Braun D3, Abb. 3) ein. Oral-B bot diese elektrische Zahnbürste weltweit an, und so kam man auf ein beachtliches Verkaufsvolumen von 4,3 Millionen.

Eine "spezifisch elektrische" Putztechnik

Ein entscheidender Paradigmenwechsel fand zu Anfang des folgenden Jahrzehnts statt: Warum sollte man die Plaque-Entfernung nicht mit einer „spezifisch elektrischen“ Putztechnik steigern, anstatt die Handzahnbürste nachzuahmen? Diese Idee führte zum ersten Modell mit oszillierenden Bewegungen (Oral B D5, Abb. 4). Im selben Zuge veränderten die Forscher die Gestaltung des Bürstenkopfes. Sein Design wandelte sich von „länglich wie bei einer Handzahnbürste“ in „klein und rund“. Damit ähnelte die Bürste einem zahnärztlichen Instrument, was sie als medizinische Innovation auswies. So empfanden es damals auch viele Zahnärzte. Sie nahmen die neue elektrische Zahnbürste positiv auf und empfahlen sie ihren Patienten weiter. Gleichzeitig bestätigte sich von nun an in zahlreichen klinischen Studien: Produkte mit dieser innovativen Putztechnologie entfernen im Vergleich zu einer weichen Handzahnbürste mehr Plaque und putzen dabei genauso schonend.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts kam neue Bewegung in die elektrische Zahnbürste – und das im wörtlichen Sinne: Die Forscher ergänzten die Oszillationen bei den ab 1998 eingeführten Modellen um Pulsationen (z.B. Oral-B D15/Professional Care 5000; Abb. 5). Die Aufgabenverteilung sah damit folgendermaßen aus: Die Pulsationen lockern die Plaque, die Oszillationen wischen sie endgültig weg. Das erwies sich als Erfolgsmodell für das nächste Jahrtausend. Insbesondere verweist die renommierte Cochrane Collaboration in ihren Meta-Analysen aus den Jahren 2005 und 2011 auf die Effizienz und Sicherheit der Technologie1,2. Damit besteht heute ein Konsens darüber: Elektrische Zahnbürsten mit oszillierend-rotierender Bewegung reduzieren Plaque kurzfristig stärker als eine Handzahnbürste und helfen, die Gingivitis langfristig zu reduzieren.

Elektrische Zahnbürsten rücken in den Fokus

Auch die Patienten erfuhren jetzt öfter von der Möglichkeit zur elektrischen Mundpflege, über das jährliche Beratungsgespräch hinaus. Denn zum Beispiel griff die Stiftung Warentest das Thema seit dem Jahre 2000 immer wieder auf. Bei ihren Vergleichen von Akkuzahnbürsten gingen ausnahmslos Oral-B-Produkte als Testsieger hervor – insgesamt sechsmal in den vergangenen dreizehn Jahren.

Die häusliche Mundhygiene ist darüber in deutlich stärkerem Maße als vor zwei oder gar fünf Dekaden in den Medien und im ganz normalen Alltag ein Kommunikationsthema geworden. Man spricht davon, und heute kommunizieren sogar bestimmte Zahnbürsten direkt mit dem Patienten (z.B. Oral-B Triumph mit SmartGuide, Abb. 6 und 7). Hier werden Putzzeit und  Druck fortlaufend gemessen. So erhält der Anwender eine unmittelbare Rückmeldung über das kabelloses Display („SmartGuide“), das er stets im Blick hat. Damit bekommt er zum Beispiel mitgeteilt, wann er von einem Quadranten auf den nächsten übergehen soll.

So hat sich über fünfzig Jahre nicht nur die Technik verbessert, sondern auch das Image der elektrischen Zahnbürste. Sie ist für viele Patientenschichten zu einem Lifestyle-Produkt geworden. Und damit auch „unmedizinischer“? Klare Antwort: Nein, im Gegenteil! Die Integration in die Normalität eines modernen Alltags sorgt beim Patienten per se für eine höhere Motivation und gewissenhaftere Anwendung. Nicht umsonst schätzen nach einer forsa-Umfrage mehr als zwei Drittel der heutigen Zahnärzte, dass sich die Mundgesundheit in Deutschland verbessern würde, wenn mehr Menschen mit rotierend-pulsierenden Produkten putzen würden3. Wir befinden uns im Zeitalter der elektrischen Zahnbürste.

Literatur1. Robinson PG, Deacon SA, Deery C, Heanue M, Walmsley AD, Worthington HV, Glenny AM, Shaw WC. Manual versus powered toothbrushing for oral health. Cochrane Database Syst Rev, 2005(1);18:CD002281.2. Deacon SA, Glenny AM, Deery C, Robinson PG, Heanue M, Walmsley AD, Shaw WC, The Cochrane Library, 2011, Issue 63. forsa-Umfrage im Auftrag von Oral-B, erhoben vom 25. März bis 19. April 2013 unter 1002 Handzahnbürstenverwendern ab 14 Jahre und 501 Zahnärzten, bundesweit repräsentativ

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