Schwedische Studie

Orale Streptokokken im Darm mit Atherosklerose assoziiert

br
Zahnmedizin
Das Vorkommen bestimmter, aus dem oralen Mikrobiom stammenden Streptokokken-Bakterien könnte atherosklerotische Ablagerungen in den Gefäßen befördern. Diesen Zusammenhang legt eine aktuelle schwedische Studie nahe.

In dieser Studie untersuchten die Wissenschaftler die Zusammenhänge zwischen der Darmmikrobiota und dem Aufbau von Fettablagerungen in den Herzarterien. Das Forscherteam von mehreren schwedischen Universitäten nutzte für ihre Arbeit Daten der Swedish CArdioPulmonary bioImage Study (SCAPIS), einer landesweiten bevölkerungsbasierten Kohorte, in der Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen erforscht werden. In der SCAPIS-Datenbank finden sich sowohl Daten aus der radiologischen Bildgebung des Herzens (CT-Angiografie) als auch Daten aus der Analyse von Stuhlproben, die mittels Genomsequenzierung eine Charakterisierung der gefundenen Bakterien zulassen. Die SCAPIS-Studie bietet nach eigener Darstellung eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen dieser kombinierten Daten. „Die große Anzahl von Proben mit hochwertigen Daten aus der Herzbildgebung und der Darmflora ermöglichte es uns, neue Zusammenhänge zu identifizieren.“, sagt Sergi Sayols-Baixeras, Erstautor der Studie von der Universität Uppsala.

Streptokokken im Darm gehen mit schlechterer kardiovaskuläre Gesundheit einher

Das Forscherteam identifizierte 8.973 Probanden im Alter von 50 bis 65 Jahren ohne offensichtliche atherosklerotische Erkrankung aus der SCAPIS-Kohorte von insgesamt 30.154 Teilnehmern und verglich die erhobenen Daten aus Bildgebung und Genomsequzenzierung. Im Ergebnis zeigt die Studie eine schlechtere kardiovaskuläre Gesundheit bei Trägern von Streptokokken im Darm.

„Wir fanden heraus, dass orale Bakterien, insbesondere Arten aus der Gattung Streptococcus, mit einem erhöhten Auftreten von atherosklerotischer Plaque in den kleinen Arterien des Herzens verbunden sind, wenn sie in der Darmflora vorhanden sind. Spezies der Gattung Streptococcus sind häufige Erreger von Lungenentzündungen und Infektionen des Rachens, der Haut und der Herzklappen. Wir müssen jetzt erforschen, ob diese Bakterien zur Entstehung von Arteriosklerose beitragen“, sagt Tove Fall, Professorin für Molekulare Epidemiologie am Department of Medical Sciences und am SciLifeLab der Universität Uppsala, die die Studie zusammen mit der Universität Lund koordinierte.

Streptococcus Species Abundance in the Gut Is Linked to Subclinical Coronary Atherosclerosis in 8973 Participants From the SCAPIS Cohort, Sergi Sayols-Baixeras, Koen F. Dekkers, Gabriel Baldanzi, Daniel Jönsson, Ulf Hammar, Yi-Ting Lin, Shafqat Ahmad, Diem Nguyen, Georgios Varotsis, Sara Pita, Nynne Nielsen, Aron C. Eklund, Jacob B. Holm, H. Bjørn Nielsen, Ulrika Ericson, Louise Brunkwall, Filip Ottosson, Anna Larsson, Dan Ericson, Björn Klinge, Peter M. Nilsson, Andrei Malinovschi, Lars Lind, Göran Bergström, Johan Sundström, Johan Ärnlöv, Gunnar Engström, J. Gustav Smith, Marju Orho-Melander and Tove Fall. Originally published 12 Jul 2023 doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.123.063914 Circulation. 2023; 148:459–472

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