Pfaffs Behandlungszimmer wird nachgebaut
Gezeigt werden in dem Studier- und Behandlungszimmer Instrumente und Möbel aus der Lebensumgebung von Pfaff. "Etwa 80 Prozent des Raums sind fertiggestellt", berichtet Zahntechnikermeister Andreas Häsler, Begründer und Leiter des Dentalmuseums. Die Arbeiten seien bisher sehr aufwendig gewesen. Häsler: "Dafür ist aber ein authentischer Raum aus der Zeit um 1750 entstanden - mit Materialien der Zeit. Allein die Bauteile zusammenzutragen hat Jahre gedauert. Sie gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück."
Der alte Fritz wird aus Berlin abgeholt
Jetzt werde noch die Wandgestaltung mit Kalkfarben und speziellen Untergründen angebracht. Zudem sei das Museumsteam mit dem Vitrinenbau befasst: eine Spezialanfertigung aus einer über 120 Jahre alten Rotbuche. Die Innenausstattung müsse in Teilen noch restauriert und konserviert werden. Der alte, zahnlose "Fritz", ein zeitgenössisches Gemälde von 1770/1780 werde noch aus Berlin abgeholt, berichtete Häsler.
Das Museum ist auf Spenden angewiesen.
Dentalhistorisches Museum Raiffeisenbank Grimma eG. BIC: GENODEF1GMR IBAN: DE85 8606 5483 0080 0086 94
<i/>
Philipp Pfaff (1713-1766) war der zweite Sohn des Chirurgen Johann Leonhard Pfaff. Ein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt; der Taufbucheintrag vom 27. Februar 1713 ist heute noch bei der Domgemeinde zu Berlin vorhanden. Pfaff studierte
allgemeine Medizin, Chirurgie und Zahnmedizin an der Berliner Charité, an der auch sein Vater tätig war. Er war der Königlich-Preußische Hofzahnarzt von Friedrich dem Großen und revolutionärer Vordenker in der Zahnmedizin. Die Eröffnung des Zimmers ist für März 2016 vorgesehen.