Präventionsgesetz: Krankenkassen machen Druck
"Uns fehlen gemeinsame Gesundheitsziele", sagte die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands vdek, Ulrike Elsner, in Berlin. "Auf solche sollten wir uns gemeinsam verständigen. Die Eckpunkte dazu sollten möglichst bald im angekündigten Präventionsgesetz definiert werden."
Bereits vor mehr als zwei Jahren hatte der damalige Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) eine neue Präventionsstrategie angekündigt. Anfang des Monats hatte sein Vorgänger Daniel Bahr (FDP) die Ankündigung erneuert.
Elsner sagte, Prävention sei eine Aufgabe aller, von der Kommune bis zu den Sozialversicherungsträgern. "Sie sollten gemeinsam die Prävention vor allem in den Lebenswelten der Menschen, in den Kitas, in den Stadtteilen voranbringen."
Ein Plädoyer für den Settingansatz
Die Verbandschefin mahnte Bahr: "Wenn das Bundesgesundheitsministerium Präventionsmaßnahmen vor allem bei den Ärzten ansiedeln will, so ist dies der falsche Weg. Wir müssen die Menschen dort erreichen, wo sie leben." Mehr Gesundheitsvorsorge sollte ihrer Ansicht nach auf mehr Bewegung, gute Ernährung und gegen Stress gerichtet sein.
"Die Krankenkassen geben bereits mehr als 270 Millionen Euro für solche Präventionsangebote aus." Zusammen mit den ärztlichen Vorsorgemaßnahmen, Impfschutz und Zahnprophylaxe und Ähnlichem sind es vier Milliarden Euro pro Jahr. "Wir müssen aber noch genauer überlegen, wie wir Präventionsangebote dorthin bekommen, wo sie wirklich gebraucht werden."