Umfrage der apoBank

Praxisabgabe: Knapp jeder Zehnte findet keinen Nachfolger

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Praxis
Den Abgabeprozess stellen sich die meisten Inhaberinnen und Inhaber von Praxen und Apotheken schwieriger vor, als er tatsächlich ist. Doch der angestrebte Erlös wird nicht immer erreicht und 11 Prozent schließen sogar ohne Nachfolger, ergab eine Umfrage der apoBank.

Für die aktuelle Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) wurden insgesamt 400 Heilberuflerinnen und Heilberufler befragt – davon 200 aktive, die ihre Niederlassung innerhalb der nächsten sechs Jahre abgeben werden, und 200 ehemalige Selbstständige, die innerhalb der letzten zehn Jahre abgegeben haben. Dabei kamen jeweils 100 Befragte aus den Bereichen Allgemeinmedizin, Fachmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

Ein Ergebnis der Umfrage: Den Abgabeprozess stellen sich die meisten Inhaberinnen und Inhaber von Praxen und Apotheken grundsätzlich schwieriger vor, als er tatsächlich ist. So verläuft der Abgabeprozess in der Regel schneller als gedacht: Während die Schätzungen im Vorfeld bei zwei Jahren und vier Monaten liegen, sind es im Schnitt acht Monate weniger, die die befragten Ex-Inhaber für den Prozess benötigt haben.

Dabei steigt gut die Hälfte (55 Prozent) sofort aus, die anderen entscheiden sich für einen sanften Übergang in den Ruhestand und bleiben durchschnittlich noch 20 Monate gemeinsam mit dem Nachfolger im Dienst.

Für die Mehrheit (67 Prozent) derjenigen, die die Abgabe bereits hinter sich haben, stellte sich die Wertermittlung als wenig problematisch heraus. Auch die organisatorische Planung des Abgabeprozesses wird im Nachhinein als weniger mühsam bewertet wie zuvor befürchtet (14 Prozent versus 29 Prozent).

36 Prozent der Noch-Inhaber gaben an, dass bei der Nachfolgersuche das beste Angebot entscheidend sein würde. In Wirklichkeit mussten 44 Prozent derjenigen, die den Verkauf schon hinter sich hatten, bei den eigenen Preisvorstellungen tatsächlich doch Abstriche machen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass viele Inhaberinnen und Inhaber mit Blick auf die Abgabe einen Berg an Herausforderungen erwarten. Die gute Nachricht ist: Dieser Berg ist im Nachgang doch etwas kleiner, als zunächst befürchtet“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank.

Zur Methodik: Die Befragung wurde vom 7. Juli bis zum 7. August 2023 online auf Basis einer quotierten Stichprobenziehung aus dem Panel der apoBank durchgeführt. Mit der Durchführung der Umfrage wurde das Marktforschungsinstitut anwema (Köln) beauftragt. Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

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