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Destatis-Zahlen zur Einnahmestruktur in Praxen

Privatanteile steigen weiter – bei Arzt- und Zahnarztpraxen

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Politik
Im Jahr 2023 erzielten Arztpraxen in Deutschland nur noch 67 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnung – der niedrigste Wert seit 2000. Parallel stieg der Anteil der Privatabrechnung auf 28 Prozent. Bei Zahnarztpraxen ist der Privatanteil auf 47,2 Prozent gestiegen.

Laut einer Meldung des Statistischen Bundesamtes zeigen die Zahlen seit Jahren einen Trend sinkender Kasseneinnahmen und steigender Privateinnahmen. Als ein wesentlicher Treiber gilt der anhaltende Zuwachs reiner Privatpraxen, deren Anteil 2023 bei 6,5 Prozent lag (2022: 5,4 Prozent; 2021: 3,8 Prozent).

Auch innerhalb der Praxen, die weiterhin GKV-Leistungen abrechnen, verschiebt sich die Balance: Sie kamen 2023 im Schnitt nur noch auf 70,3 Prozent Kasseneinnahmen (2022: 73,6 Prozent), während der Privatanteil auf 25,0 Prozent stieg.

Zahnarztpraxen: Privatanteil auf 47,2 Prozent gestiegen

Für die Zahnmedizin bestätigt die Statistik erneut eine Entwicklung, die der Berufsstand seit Jahren beobachtet: Der Anteil der Einnahmen aus Kassenabrechnung sank 2023 leicht auf 51,0 Prozent (2022: 51,7 Prozent). Gleichzeitig legten die Einnahmen aus Privatabrechnung weiter zu und stiegen von 45,1 Prozent auf 47,2 Prozent. Damit erzielen Zahnarztpraxen weiterhin einen deutlich höheren Privatanteil als ärztliche Praxen insgesamt.

Im Vergleich dazu hatten psychotherapeutische Praxen anteilig deutlich mehr Einnahmen aus Kassenabrechnung als Arzt- und Zahnarztpraxen. Bei ihnen stammten 88,7 Prozent aus Kasseneinnahmen und nur 7,5 Prozent aus Privateinnahmen. Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich auch hier die Anteile leicht zugunsten der Privateinnahmen verschoben (2022: 89,2 Prozent Kasseneinnahmen, 7,2 Prozent privat).

Fachgebiete im Vergleich: Dermatologie versus Kinder- und Jugendmedizin

Besonders hohe Privatabrechnungsanteile verzeichneten 2023 dermatologische Praxen (52,3 Prozent), gefolgt von Orthopädie/Unfallchirurgie (47,2 Prozent), chirurgischen Fachgebieten (46,8 Prozent) sowie Urologie (45,5 Prozent). Deutlich darunter liegen traditionell stark GKV-geprägte Bereiche wie Allgemeinmedizin (12,8 Prozent), Neurologie (13,4 Prozent) oder Kinder- und Jugendmedizin (15,5 Prozent).

Zur Methodik: Basis der Auswertung ist die jährliche Kostenstrukturstatistik im medizinischen Bereich, eine bundesweite Stichprobenerhebung bei bis zu 7 Prozent der Praxen. Sie erfasst Einnahmen nach Art der Abrechnung auf Ebene rechtlich selbstständiger Einheiten wie Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften und MVZ.

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