Protonentherapie hat Vorteile

Das adenoid-zystische Karzinom ist ein hochmaligner Speicheldrüsentumor mit variablen Lokalisationen. Oft weisen Tumoren, die von den kleinen Speicheldrüsen ausgehen, einen höheren Grad an Bösartigkeit auf als Tumoren der großen Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüse, Unterkieferdrüse, Unterzungendrüse). Daher ist insbesondere das adenoid-zystische Karzinom häufig im Bereich des harten Gaumens (kleine Speicheldrüsen) lokalisiert. In seltenen Fällen wurde es auch in anderen Regionen der Kopf- und Halsregion beschrieben, etwa in den Nasennebenhöhlen oder der Zunge.

"Grundsätzlich wachsen adenoid-zystische Karzinome langsam und verursachen daher oft keine klinischen Symptome", erläutert das Team um Dr. Florian Dudde aus Hamburg. In Abhängigkeit von der Lokalisation des Tumors könnten aber Schwellungen, Schmerzen, Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen in diesem Bereich auftreten.

Ihr perivaskuläres und perineurales Wachstumsmuster könne insbesondere im Kopf- und Halsbereich eine therapeutische Herausforderung darstellen. Die Behandlung bestehe daher zunächst aus einer chirurgischen Tumorresektion mit anschließender Neck Dissection und ein- oder zweizeitiger plastischer Defektrekonstruktion. Das Wachstum zeigt sich laut Dudde ausgeprägt infiltrativ bei gleichzeitig nicht erhöhten Mitoseraten – weshalb ein Ansprechen auf eine Chemotherapie gering sein kann.

Schwere adenoid-zystische Karzinome erforderten deshalb häufig eine adjuvante Strahlentherapie – obwohl auch eine konventionelle Strahlentherapie langfristig nicht immer zum gewünschten Ergebnis führe. "Die Protonentherapie als spezielle Form der Strahlentherapie scheint entscheidende Vorteile im Hinblick auf das Langzeitüberleben dieses hochmalignen Tumors, der von den kleinen Speicheldrüsen ausgeht, zu haben", resümieren die Forschenden.