Rheumatoide Arthritis: Neue Behandlungsstrategie
Rund 450.000 Menschen in Deutschland leiden an Rheumatoider Arthritis (RA), der häufigsten entzündlichen Gelenkerkrankung. Bei etwa 40 Prozent der Betroffenen kommt es in den erkrankten Gelenken bereits in den ersten sechs Monaten nach Krankheitsbeginn zu irreversiblen Zerstörungen durch die Entzündung.
Die Erkrankten werden dadurch unbeweglicher, vielfach arbeitsunfähig. Um die Lebensqualität der Patienten zu erhalten, sei eine möglichst zügige gezielte Therapie unerlässlich, betonen Experten jetzt.
Entscheidend sei, das Vorgehen zu ändern sobald ein Medikament nicht anschlägt, damit frühzeitig die definierten Therapieziele erreicht werden können. Auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Berlin diskutierten Experten ein neues Konzept.
Zeit ist Gelenk
Der Behandlungserfolg von entzündlichem Rheuma ist abhängig vom Behandlungsbeginn, sagte Prof Thomas Dörner von der Medizinischen Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité Berlin. "Zeit ist Gelenk!“, so Dörner. "Je länger die RA unbehandelt fortschreitet, desto stärker werden Gelenke und Knochen in Mitleidenschaft gezogen.“ Patienten sollten spätestens 12 bis 16 Wochen nach den ersten Symptomen einen Facharzt aufsuchen. Dies sei oft nicht leicht, da es noch immer zu wenig Rheumatologen gebe.