Riechtest unterstützt Alzheimer-Diagnostik
Eine Diagnose der Alzheimer Erkrankung sorgt im Idealfall dafür, dass sich der Verlauf der Krankheit verzögert und bestimmte Symptome gelindert werden können. Deshalb sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen. So ist es wichtig, sie frühzeitig zu diagnostizieren – im Idealfall sogar noch bevor die ersten eindeutigen Symptome auftreten.
Alzheimer verändert den Geruchssinn\n
Bekannt ist bislang, dass sich der Geruchssinn im Laufe des Alterns verändert, was aber nicht unbedingt auf eine Alzheimer-Erkrankung schließen lässt. Ebenso haben Beobachtungen aber auch ergeben, dass gerade bei Alzheimer-Patienten hier eine verstärkte Veränderung eintritt. Das war der Ansatz der Forschergruppe.
Die Wissenschaftler glauben, dass diese Vorgänge ein Ergebnis von Gedächtnis-beeinträchtigenden Veränderungen im Gehirn sind. Also könnte eine Bestimmung, wie gut das Riechvermögen sowie und das olfaktorische System arbeiten können, eine frühe Diagnose der Demenz unterstützen.
Der Identifikationstest umfasst 16 Alltagsdüfte
Unter der Leitung von David R. Roalf, Assistenzprofessor für Verhaltensneurowissenschaften an der Universität, bewerteten Forscher 728 ältere Menschen mit einem standardmäßigen kognitiven Assessment-Test sowie Riech-Sticks, einem Identifikationstest mit 16 Alltagsdüften. Die Gruppen wurden in "gesunder älterer Erwachsener", "leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI)" oder "Alzheimer-Demenz" unterschieden.
Allein über den kognitiven Test konnten die Untersucher 75 Prozent der Gruppe mit MCI, das ist der Vor-Demenz Zustand, der häufig Alzheimer zur Folge hat, identifizieren. Nachdem die Ergebnisse des Riechtests hinzugefügt wurden, stieg dieser Wert auf 87 Prozent.
Megan Quarmley, Paul J. Moberg, Dawn Mechanic-Hamilton, Sushila Kabadi, Steven E. Arnold, David A. Wolk, David R. Roalf. Odor Identification Screening Improves Diagnostic Classification in Incipient Alzheimer’s Disease. Journal of Alzheimer's Disease, December 2016