RKI ändert Kriterien für SARS-CoV-2-Tests
Menschen, die nur geringe Symptome verspüren und keinen Bezug zu Risikogruppen oder Clustern haben, sollen künftig nicht mehr getestet werden, um im Falle einer stark erhöhten Inzidenz in der Herbst-Wintersaison eine Überlastung von Arztpraxen, Testcentern und Krankenhäusern zu verhindern.
Das sind die drei RKI-Kriterien für SARS-CoV-2-Tests
Das sind die drei RKI-Kriterien für SARS-CoV-2-Tests
Vulnerabilität der betroffenen Personen: erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf, enger Kontakt zu vulnerablen Gruppen/Risikogruppen (Familie, Beruf, Schule)
Klinische Symptomatik:ARE: klinische Symptome wie Husten, Schnupfen, mit oder ohne Fieber (> 38°C) (10), Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns (Hypo- oder Anosmie bzw. Hypo- oder Ageusie)
Expositionswahrscheinlichkeit: Kontakt zu nachgewiesenen COVID-19 Fälle, Kontakt im Haushalt oder zu einem Cluster von Personen mit akuter ARE ungeklärter Ursache, Link zu einem bekannten Ausbruchsgeschehen, Rückkehr aus einem Risikogebiet oder Gebiet mit hoher lokaler Inzidenz (> 35/100.000), weiterhin enger Kontakt zu vielen Menschen
Die Ausgangsbasis für die neuen Kriterien sind die Empfehlungen des RKI, die nationale Teststrategie und die zu erwartenden saisonalen Veränderungen der Symptomhäufigkeit, insbesondere von akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE).
Ein Test aller Menschen, die ARE-Symptome aufweisen – zum Beispiel Schnupfen oder Halsschmerzen – sei weder vorgesehen noch möglich. Es würde die Testkapazitäten komplett überlasten. Das RKI rechnet vor: „Allein die durchschnittlichen ARE der letzten 4 Jahren in den Kalenderwochen 38 bis 52 würden wöchentliche Kapazitäten von 3 bis 5 Millionen Tests erfordern (bei Testung aller ARE). Allein bei Kindern zwischen 0 bis 15 Jahren wäre mit einem Testaufkommen durch ARE-basierender Testindikation von 900.00 und 1,5 Millionen Tests pro Woche zu rechnen.“
Testkapazität erstmals zu 100 Prozent ausgereizt
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