Robert Bosch Stiftung fördert Studiengang zu Demenz
Wie die Stiftung mitteilt, hat sie dazu ein neues Programm aufgelegt, durch das die Studienbeiträge für geeignete Bewerber entweder komplett oder zur Hälfte übernommen werden. Hinzu kommt: Die Universität Witten/Herdecke bietet den Studierenden die Teilnahme am sogenannten Umgekehrten Generationenvertrag (UGV) an.
Durch dieses Modell müssen die Beiträge nicht während des Studiums, sondern sozialverträglich und einkommensabhängig erst dann zurückbezahlt werden, wenn die Absolventen ihr Studium abgeschlossen haben und im Beruf Geld verdienen.
"Gesellschaftlicher Einfluss von Demenz ist unterschätzt"
"Die Förderung durch die Robert Bosch Stiftung ist ein toller Erfolg für unsere Studierenden und eine Bestätigung ihres Engagements in diesem Bereich", sagte Studiengangsleiterin Prof. Dr. Ulrike Höhmann. Die Förderung zeige, wie wichtig das Thema Demenz und der Umgang damit nicht nur für Gesundheitsberufe ist. Die Gesellschaft sei noch immer nicht ausreichend auf die Herausforderungen eingestellt, die durch den demografischen Wandel und die damit einhergehenden Erkrankungen auf sie zukommen.
Höhmann: „Gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung möchten wir unseren Beitrag dazu leisten, wichtige Grundlagenarbeit zu betreiben und eine fächerübergreifende Perspektive zu schaffen." Der im Jahr 2012 eingerichtete und bundesweit einmalige Studiengang ist explizit multiprofessionell ausgelegt.
Interdisziplinarität im Blick
Dabei lernen Menschen, die direkt pflegerisch oder pflegewissenschaftlich mit Demenzerkrankten arbeiten, direkt zusammen mit denen, die für die Rahmenbedingungen der Versorgung verantwortlich sind, wie Sozial- und Geisteswissenschaftlern, Ingenieuren, Juristen, Architekten, Städteplanern, Ökonomen, Theologen sowie Verwaltungs- und Politikwissenschaftlern.
Ziel ist es, gemeinsam ineinandergreifende Lösungen zu erarbeiten, die zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Familien beitragen. Beteiligt an Lehre und Forschung sind alle vier Departments der Fakultät für Gesundheit der UW/H (Humanmedizin, Pflegewissenschaft, Psychologie/Psychotherapie und Zahnmedizin) sowie viele weitere Experten aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Einrichtungen.
Finanzielle Rahmenbedingungen
Die Studienbeiträge für den Studiengang belaufen sich auf 2.000 Euro pro Semester. Die Beiträge für den gesamten Masterstudiengang betragen regulär 12.000 Euro. Für Mitarbeiter aus Kliniken, die ebenfalls durch die Robert Bosch Stiftung gefördert werden, übernimmt die Stiftung allerdings bei entsprechender Eignung die vollen Studienbeiträge.
Studierende außerhalb dieses Feldes können sich auf ein Teilstipendium in Höhe von 6.000 Euro bewerben. Bewerbungen sind ab sofort möglich, Studienbeginn ist jeweils das Wintersemester.