Schlafapnoe bei Long-COVID-Patienten häufiger
Für die polysomnographische Studie wurden 20 Patienten mit Long-COVID eine Nacht im Schlaflabor untersucht und deren Ergebnisse mit sieben Patienten verglichen, bei denen aus anderen Gründen eine Polysomnographie durchgeführt wurde.
Das Ergebnis: Die meisten Patienten mit Long-COVID (89 Prozent) litten unter einem gestörten Schlaf, der am häufigsten durch das Erwachen in der Nacht (61 Prozent) gekennzeichnet war. Der Schlaf der Long-COVID-Patienten war im Durchschnitt um 57,9 Minuten kürzer als in der Kontrollgruppe, und sie waren in der Nacht 28,0 Minuten länger wach.
Ein Grund dafür waren nächtliche Atemaussetzer: Der RDI/AHI-Index – RDI steht für „respiratory disturbance Index“, AHI für „Apnoe-Hypopnoe-Index – war bei den Long COVID-Patienten signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Die Differenz betrug 7,99 Ereignisse pro Stunde. Die Hälfte der Long-COVID-Patienten (55,6 Prozent) hatte einen Wert von mehr als fünf pro Stunde. Ab diesem Wert besteht die Indikation für eine CPAP-Therapie. Dabei wird über eine Maske ein leichter Überdruck in den Atemwegen erzeugt – die Standardtherapie bei der Behandlung von Schlafapnoe.
Aus den Ergebnissen kann nicht gefolgert werden, dass das Schlafapnoe-Syndrom direkte Folge der vorausgegangenen Infektion mit SARS-CoV-2 war. Festzuhalten bleibt, dass im Vergleich zur Kontrollgruppe der Schlaf bei Long-COVID-Patienten sowohl subjektiv als auch objektiv eingeschränkt ist. Keine Gruppenunterschiede wurden für die Dauer der Schlafphasen (Leicht-, Tiefschlaf, REM-Schlaf), bei der Herzfrequenzvariabilität, der Atemfrequenz sowie für die Regeneration festgestellt.
Die Ergebnisse der polysomnographischen Studie wurden auf dem 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Düsseldorf vorgestellt: Poster 267. DOI 10.1055/s-0043-1761007