Schleimhautbefund: Lippen nicht vergessen!
In Großbritannien ist der November der Mundhöhlenkarzinom-Aktionsmonat. Hintergrund ist die steigende Rate der Oropharynxkarzinome im Vereinigten Königreich ( zm-online berichtete ). Mit einer jährlichen Rate von 0,2 pro 100.000 Fällen sind Lippenkarzinome in Großbritannien zwar weit weniger verbreitet als andere Formen, dem britischen Krebsinstitut NIH zufolge in vielen Fällen Auffälligkeiten an den Lippen jedoch ein unterschätzter Frühindikator.
Hintergrund
Demnach haben bis zu 15 Prozent der Oropharynxkarzinome ihren Ursprung in der Lippe. Dabei entwickeln sich die malignen Veränderungen entwickeln sich in fast 90 Prozent der Fälle auf der Unterlippe
. Eine frühe Diagnose ist für die Prognose von Lippenkarzinomen entscheidend, da diese häufig metastasieren.
Etwa ein Drittel der Lippenkarzinome ist bei Patienten mit Outdoor-Berufen und übermäßiger Sonneneinstrahlung verbunden. Maligne Veränderungen treten daher vorwiegend auf der Unterlippe auf, Karzinome der Oberlippe sind deutlich seltener. Während Lippenkrebs traditionell hauptsächlich bei männlichen Rauchern beobachtet wird, die chronische Sonnenexposition erlebt haben, sind die Inzidenzraten bei Männern auf der ganzen Welt stabil oder sinken. Ein Anstieg ist jedoch in vielen Ländern bei Frauen zu beobachten, einschließlich in Großbritannien. Wie zu erwarten, hat das Auftreten der Lippenkarzinome
.
Oropharynxkarzinome sind in Deutschland rückläufig
Klinische Manifestationen von Lippenkarzinomen sind im Frühstadium oft asymptomatisch und werden häufig als trockene Stellen missgedeutet.
Anzeichen und Symptome
Anzeichen und Symptome einer potenziell malignen Veränderung der Lippen können unter anderem sein:
Eine offene Wunde, die nicht heilt, Krusten
Blutung
warzenartige Wucherungen
Verdickung der (Schleim-)Haut
Verfärbung
Schwellung
Schmerz
Weiße Plaque/Erosionen
Kribbeln oder Taubheitsgefühl
Blasser Hautbereich, der narbig wirkt
Die aktinische Keratose (präkanzeröser Bereich dicker, schuppiger oder krustiger Haut) ist kann als Vorläuferläsion dem Lippenkarzinomen vorausgehen. Es kann auch eine Lymphadenopathieauftreten.
Inspektion
Zahnärzte spielen bei der frühzeitigen Erkennung, Diagnose und Behandlung von Oropharynxkarzinomen eine Schlüsselrolle. Die systematische Schleimhautuntersuchung ist Teil der eingehenden Untersuchung (Bema 01). Hierbei sollten die Lippen unbedingt mit einbezogen werden. Patienten mit einer anhaltenden, nicht heilenden Wunde auf den Lippen, die länger als zwei Wochen besteht, sollten einer weiterführenden Diagnostik unterzogen werden.