Schweden ist bald das erste rauchfreie Land der Welt
Als rauchfrei gilt ein Land, wenn die Raucherquote in der Bevölkerung unter fünf Prozent liegt. Den Schweden wird das laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in den kommenden Monaten gelingen.
Lange auf dieses Ziel hingearbeitet
Bereits 2005 wurde in Schweden ein Rauchverbot in der Gastronomie erlassen. In der Bevölkerung rannte die Regierung damit offene Türen ein. Das Verbot wurde über die Jahre kontinuierlich auf weitere öffentliche Bereiche ausgeweitet: Schluss mit Rauchen heißt es so seit 2019 auf den Außenflächen von Bars und Restaurants, an Bushaltestellen, Bahnsteigen und auf Sport- und Spielplätzen.
Snus: das Geheimnis des Erfolgs?
Laut Spiegel hat der schwedischen Bevölkerung darüber hinaus das „urschwedische Produkt“ Snus dabei geholfen, vom Rauchen zu lassen. Bei Snus handelt es sich um eine Art feuchten Tabak, der lose oder in einem kleinen Beutel zwischen Oberlippe und Zahnfleisch eingeklemmt wird. Dort verbleibt er für etwa eine halbe Stunde und das Nikotin gerät langsam über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf.
Das kann Auswirkungen auf Gingiva und Parodont haben und unter Umständen bei jahrelangem Gebrauch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Diabetes steigern. Auf die Lungenkrebsquote scheint sich Snus allerdings positiv auszuwirken: So haben die schwedischen Männer die niedrigste Lunkenkrebsquote in der gesamten EU. Sie ist nur halb so hoch wie die der deutschen Männer.
Diese Länder wären auch gerne rauchfrei
Schwedische Verhältnisse wünschen sich auch Neuseeland und Kanada. Hier soll die Fünf-Prozent-Raucherquote jeweils bis zum Jahr 2025 unterschritten werden. In Großbritannien soll es 2030 soweit sein und in der EU im Jahr 2040. Da ist ein dickes Brett zu bohren: In Europa liegt die Raucherquote aktuell bei 20 Prozent.