Selbsthilfe fordert neues Gesamtkonzept für die UPD
Den rund 80 Millionen gesetzlich und privat krankenversicherten Deutschen stehe eine kostenfreie, unabhängige Patientenberatung bei Fragen zu Behandlungen, Kostenübernahmen oder Orientierung im Gesundheitswesen zu, führt die Selbsthilfe in ihrer Erklärung aus.
Die UPD müsse mit der Selbsthilfe stärker kooperieren
"Die UPD nimmt im Durchschnitt aber nur 80.000 Beratungen im Jahr vor", kritisiert der Dachverband. "Ein Ungleichgewicht, welches durch die optimale Vernetzung mit den Beratungsangeboten der Selbsthilfe erheblich verbessert werden könnte, würde die UPD ausreichend mit der Selbsthilfe kooperieren."
Eine enge Kooperation mit den Beratungsangeboten der Selbsthilfe würde zum einen Kompetenzen bündeln und so ein Beratungsangebot für mehr Menschen schaffen. Zum anderen könnte die Fachkompetenz der Selbsthilfe genutzt werden, um indikationsspezifische Anliegen schnell und effizient bedienen zu können.
Selbsthilfe beansprucht für sich eine "tragende Rolle"
"Für die BAG Selbsthilfe ist es nicht nachvollziehbar, warum diese Vernetzung nicht stärker genutzt wird", rügt Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner. "Wir fordern deshalb, dass der Selbsthilfe in der nächsten Ausschreibungsphase für die Trägerschaft der UPD und im Rahmen der offensichtlich geplanten Gesetzesänderung bezüglich der unabhängigen Patientenberatung in Deutschland eine tragende Rolle zukommt. Damit verbunden ist die Forderung, dass auch Mittel zur Verfügung gestellt werden, die eine Umsetzung möglich machen."
Viele der 116 Mitgliedsverbände der Selbsthilfe bieten demnach kostenfreie und kompetente Beratungsangebote für chronisch kranke und Menschen mit Behinderungen an. "Solche Angebote, die Orientierung, indikationsspezifische Informationen und umfassendes Wissen von Selbstbetroffenen beinhalten, nicht mit der UPD zu vernetzen, ist nach Ansicht der BAG Selbsthilfe weder zeitgemäß noch effizient."
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) ist ein Verbund unabhängiger Beratungsstellen. Gefördert wird die UPD vom GKV-Spitzenverband, dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).