US-amerikanische Studie

Senolytika könnten Sterblichkeit bei Älteren reduzieren

nl/pm
Gesellschaft
In einer präklinischen Studie konnte die Sterblichkeit bei COVID-infizierten Mäusen durch die Gabe von Senolytika um die Hälfte gesenkt werden.

Ältere Menschen mit einer COVID-19-Infektion erleiden häufig schwerere Krankheitsverläufe und zeigen im Vergleich zu jüngeren Menschen eine erhöhte Mortalität. US-amerikanische Forscherinnen und Forscher wollten herausfinden, warum ältere Menschen anfälliger sind, und stießen auf der Suche nach den Ursachen auf die seneszenten Zellen. Seneszente Zellen können sich nicht mehr teilen und beim Verbleiben im Körper eine Rolle bei der Entwicklung verschiedener altersbedingter Krankheiten spielen. Im Rahmen dieser präklinischen Studie reduzierten senolytische Medikamente die Sterblichkeit durch eine COVID-Infektion bei älteren Mäusen signifikant. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift Science.

Seneszente Zellen zeigen verstärkte Reaktion auf SARS-Spike-Protein

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler infizierten im Rahmen der Studie zunächst junge und ältere Mäuse mit einem Beta-Corona-Virus, das mit SARS-CoV-2 verwandt ist. Die älteren Mäuse, bei denen vermehrt seneszente Zellen vorhanden waren, zeigten eine Sterblichkeit von nahezu 100 Prozent. Die Forschenden fanden heraus, dass seneszente Zellen eine verstärkte Reaktion auf das Spike-Protein von SARS-CoV-2 haben und dadurch eine erhöhte Produktion von Faktoren hervorrufen, die Entzündungen und Gewebeschäden verursachen. Die Folge ist eine überschießende Immunreaktion auf das Virus.

Senolytika verringerten Sterblichkeit um 50 Prozent

Daraufhin behandelten die Forschenden ältere Mäuse vor oder nach der Infektion mit Senolytika, die seneszente Zellen selektiv aus dem Körper entfernen. In der Folge nahmen die Antikörperreaktionen zu, während die Entzündungsreaktionen deutlich zurückgingen. Die Überlebensrate stieg auf rund 50 Prozent an. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass eine Verringerung der seneszenten Zellen bei älteren oder chronisch kranken Patienten deren Widerstandsfähigkeit erhöhen und das Risiko, an Virusinfektionen, einschließlich SARS-CoV-2, zu sterben, verringern könnte. Zwei klinische Studien hierzu haben in den USA bereits begonnen.

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