Sensoranzug erfasst körperliche Überbelastung
Die Idee: Integrierte Miniatursensoren messen die Bewegungen seines Trägers und weisen unmittelbar auf schädigende Bewegungen hin. Den Anzug testet das Entwicklerteam beispielhaft an Schweißern und Ausrüstern im Schiffbau und bei Rettungssanitätern.
Anwendung in zwei Schritten: Diagnose und Korrektur
Der Anzug soll in zwei Schritten verwendet werden. In seiner Diagnosefunktion wird er zuerst eingesetzt, um Bewegungen detailliert aufzuzeichnen. Betriebsarzt, Physiotherapeut und Patient analysieren die Daten gemeinsam, um daraus präventive und rehabilitative Maßnahmen einzuleiten.
Zum Beispiel können kritische Bewegungsmuster durch andere ersetzt oder durch den Einsatz von Hilfsmitteln vermieden werden. Im zweiten Schritt hilft der Anzug bei der Umsetzung der Erkenntnisse. Er meldet etwa durch ein akustisches Warnsignal, wenn sein Träger die belastenden Bewegungen ausübt. Daraus ergibt sich für den geschulten Nutzer die Möglichkeit, seine Fehlhaltung zu erkennen und zu korrigieren. Für die Eigenkontrolle kann außerdem die über den Arbeitstag akkumulierte Gesamtbelastung ermittelt werden.
Nach erfolgreichem Projektabschluss soll der Sensoranzug in anderen Berufsfeldern Einsatz finden. So können Arbeitnehmer künftig geschützt werden, ohne sich bei der Ausführung ihres Berufes behindert zu fühlen.
Das Verbundprojekt wird vom Bundesforschungsministerium mit 1,1 Million Euro im Rahmen seines Förderschwerpunkts „Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel“ gesponsert. Das Gesamtvolumen des auf zwei Jahre angelegten Vorhabens liegt bei 1,88 Millionen Euro. Sieben Partner aus der deutschen Industrie- und Wissenschaftslandschaft arbeiten dabei eng zusammen: Neben dem Konsortialführer Budelmann Elektronik sind dies das Rofa-Bekleidungswerk in Schüttorf, die Meyer Werft in Papenburg, die Johanniter-Unfall-Hilfe in Berne, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen, Offis in Oldenburg und die Hochschule Osnabrück.