Nationale Lösungen in Europa

So funktionieren die Tracing-Apps unserer EU-Nachbarn

mg
Gestern wurde die britische Tracing-App testweise auf der Isle of Wight eingeführt. Doch schon zum Start gab es Kritik – wie auch in anderen europäischen Nachbarländern. Eine Übersicht.

Wenn die Studie erfolgreich ist, wird die App bis Mitte Mai in ganz Großbritannien eingeführt, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock laut BBC .

Hancock: Großbritannien folgt der Isle of Wight

Die Funktionsweise der britischen App ist den deutschen Plänen sehr ähnlich: Die Software zeichnet auf, wenn sich zwei Personen, die die App heruntergeladen haben, länger als 15 Minuten weniger als zwei Meter weit voneinander entfernt befinden. Wenn eine dieser Personen später berichtet, Symptome zu haben, werden alle anderen App-Nutzer, mit denen sie in den letzten Tagen in signifikanten Kontakt kamen, alarmiert und, falls für notwendig erachtet, aufgefordert, sich selbst zu isolieren.

Hancock forderte alle rund 140.000 Bewohner der Isle of Wight auf, die App herunterzuladen und zu nutzen. Während des Prozesses würden die Regeln des social distancing weiter gelten, sagte er. "Mit der App schützen Sie Ihre eigene Gesundheit, Sie schützen die Gesundheit Ihrer Lieben und die Gesundheit Ihrer Gemeinschaft", sagte Hancock laut BBC. "Wohin die Isle of Wight geht, folgt Großbritannien." Die Insel sei für die Studie ausgewählt worden, weil sie eine geringere Anzahl von Neuinfektionen hat und weil der Verkehr von und zur Insel eingeschränkt ist.

Fachleute sind skeptisch

Fachleute wie Muttukrishnan Rajarajan, Professor für Sicherheitstechnologie und Direktor des Institute for Cyber Security an der City University of London, sind jedoch skeptisch, wie sicher die zentrale Speicherung ist. Wenn die Daten bei der zentralen Gesundheitsbehörde liegen, wo für jeden Nutzer täglich eine neue ID generiert wird, können sie dort auch angegriffen werden, so der Experte.

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