Studie aus den USA

Sprudelwasser ist nicht so harmlos wie gedacht!

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Zahnmedizin
Vorsicht: Auch zuckerfreie aromatisierte Getränke können die Zahnhartsubstanz schädigen. Und: Wasser mit Kohlensäure ist nicht so harmlos wie angenommen.

Ziel der US-Studie, die im Journal of the American Dental Association (JADA) veröffentlicht wurde, war die Wirkung von zuckerfreien Wassergetränken auf die Erosion von Zahnhalsdentin zu untersuchen. Getestet wurden die Auswirkungen von aromatisiertem Wasser mit und ohne Kohlensäure, stillem Wasser und normalem Sprudelwasser auf zervikales Dentin, das kariesfreie freiliegende Zahnhälse imitieren sollte.

Dafür wurden Dentinblöcke aus extrahierten menschliche Zähnen gefräst und 24 Stunden in sieben verschiedenen zuckerfreien Getränken (und einer zuckerhaltigen Limonade zum Vergleich) eingeweicht. Dieser Zeitraum entspricht der durchschnittlichen Exposition eines Jahres.

Nur stilles Wasser hat keinen kritischen pH-Wert

Die Ergebnisse zeigen, dass alle der getesteten Produkte außer stilles Wasser einen für das Dentin kritischen pH-Wert aufweisen (unter 5,5). Beim Vergleich von zuckerhaltiger und zuckerfreier Limonade stellten die Forschenden fest, dass die Säuren in beiden Getränken die Erosion des Zahnhals-Dentins verursachten, während die Art des Süßstoffs eher zweitrangig war.

Auch zuckerfreie Getränke können die Zahnhartsubstanz schädigen. Im Vergleich mit zuckerhaltigen Getränken ist das erosive Potenzial von zuckerfreien Alternativen zwar geringer, führte in einer aktuellen Studie aber dennoch zu einer signifikanten Erosion des zervikalen Dentins. Dies liegt vor allem an dem kritischen pH-Wert der Produkte und dem Zusatz von Kohlensäure.

Die Forschenden beobachteten auch bei aromatisierten kohlensäurehaltigen Wassern eine Erosion, die jedoch geringer war als bei Limonaden mit Zucker oder Zuckeraustauschstoff. Die getesteten stillen Flaschenwasser hatten zwar pH-Werte im sauren Bereich (5,03 und 5,19) und hinterließen minimale Veränderungen auf der Dentinoberfläche. Diese können den Forschern zufolge jedoch vom Speichel abgepuffert werden, was in den durchgeführten Versuchen allerdings nicht abgebildet wurde.

Sprudelwasser ist nicht so harmlos wie angenommen

Anders verhielt es sich mit den aromatisierten, kohlensäurehaltigen Getränken, die ein deutliches erosives Potenzial zeigten. Der Zusatz von Kohlensäure verstärkt den negativen Effekt der Säuren. „Die Karbonisierung ermöglichte es diesen Getränken, deutlich mehr Volumenverlust und Oberflächenrauigkeit zu erzeugen als die Wasser ohne Karbonisierung.“ [Eckhard et al., 2022]. Zudem dauerte es viel länger und benötigte eine fast 400-fach höhere Basen-Menge, um einen neutralen pH-Wert zu erreichen.

„Diese Untersuchung zeigt, dass kohlensäurehaltige Wässer nicht so harmlos sind wie bisher angenommen. Der Zusatz von Säuren und Aromastoffen wirkt sich stark auf den Gesamtsäuregehalt aus und erhöht die Fähigkeit, Zahnerosionen zu verursachen", lautet das Fazit der Forschenden.

Eckhart SD, Brewster JA, Curtis DC. The erosive potential of sugar-free waters on cervical dentin. JADA Foundational Science, 1, 100009 (2022). DOI:https://doi.org/10.1016/j.jfscie.2022.100009

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