Medizin

Stadtmenschen haben mehr Kopfweh

sp/pm
Nachrichten
Kopf- und Gesichtsschmerzen stellen in Deutschland ein gravierendes Gesundheitsproblem dar. Stadtmenschen leiden mehr darunter als Landbewohner, so eine Studie. Frauen sind stärker betroffen als Männer.

Im Auftrag der Firma Boehringer wurden von 1995 bis 2009 bei einer Langzeiterhebung 16.000 bis 18.000 Frauen und Männer gefragt, wie oft sie unter Kopfschmerzen leiden. Die Ergebnisse  wurden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ausgewertet und jetzt im Journal of Headache and Pain veröffentlicht .

Der Anteil der Befragten, die über Kopfschmerzen geklagt haben, lag über die Jahre relativ konstant zwischen 58,9 und 62,5 Prozent. Eine Tendenz zu steigenden Kopfschmerzprävalenzen zeichnet sich über den gesamten Zeitraum nicht ab.

Lebensstil macht Kopfschmerzen

Einen bedeutsamen Unterschied stellten die Forscher aber festgestellt: Menschen in der Stadt haben häufiger mit Kopfschmerzen zu tun als Menschen in ländlichen Regionen. "Dies könnte gut Ausdruck eines unterschiedlichen Lebensstils sein“, interpretiert Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther, Neurologin und Generalsekretärin der DMKG, die Ergebnisse.

Frauen leiden laut der Erhebung mit 67,3 bis 70,7 Prozent häufiger unter Kopfschmerzen als Männer (48,4 bis 54,3 Prozent). Bedeutende regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Kopfschmerzen waren in der Studie nicht zu erkennen, so zeichnet sich kein Unterschied in der Häufigkeit von Kopfschmerzen zwischen den alten und neuen Bundesländern ab.

54 Millionen Deutsche geben Kopfschmerzen als Gesundheitsproblem im Laufe ihres Lebens an. Hochrechnungen gehen in Deutschland täglich von 17.000 Krankheitsfehltagen durch Kopfschmerzen aus. Das führte im Jahr 2005 zu indirekten Kosten von 2,3 Milliarden Euro. In Deutschland werden pro Jahr Schmerzmedikamente in über drei Milliarden Einzeldosierungen eingenommen, davon circa 85 Prozent aufgrund von Kopfschmerzen.

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