US-Studie

Starke Raucher haben ein hohes Risiko an COVID-19 zu sterben

ak
Gesellschaft
Eine aktuelle US-Studie bestätigt: Starkes und langjähriges Rauchen erhöht das Risiko an COVID-19 zu erkranken und zu sterben.

Wissenschaftler  der Cleveland-Clinic in Ohio fanden heraus, dass langjährige Raucher sich bei einer SARS-CoV-2 Infektion häufiger schwer an COVID-19 erkranken. Sie werden auch öfters im Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt und haben ein höheres Sterberisiko.

Bislang gibt es nur begrenzte und widersprüchliche Belege für den Zusammenhang zwischen dem Raucherstatus und SARS-CoV-2. So fand ein Team der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen heraus, dass Menschen, die mehr als 10 Zigaretten pro Tag rauchten, eine deutlich geringe Wahrscheinlichkeit haben, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren.

Die Cleveland-Clinic hatte seit dem 8. März 2020 in einem COVID-19-Register alle getesteten Patienten innerhalb des Cleveland-Clinic Health Systems in Ohio und Florida registriert. Die Forscher sammelten grundlegende demografische Informationen, einschließlich Alter, Größe, Gewicht, Geschlecht, Rasse und ausgewählte Komorbiditäten. Zusätzliche Daten wurden aus den elektronischen Krankenakten der Patienten extrahiert.

Bei Rauchern wurden die pack years berücksichtigt

Ein Grund dafür, dass Rauchen in früheren Studien nicht als eindeutiger Risikofaktor für einen schweren Verlauf von COVID-19 bestimmt werden konnte, könnten ungenaue Angaben in den Krankenakten sein. Beim Rauchen sind nicht die aktuellen Gewohnheiten ausschlaggebend, sondern die kumulative Dosis.

Sie lässt sich am besten durch Packungsjahre (pack years) ermitteln. Hierbei wird die Zahl der täglich konsumierten Packungen (Inhalt circa 20 Stück) mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert. Zum Beispiel: Ein Raucher raucht 6 Jahre lang zwei Packungen Zigaretten am Tag, somit ergeben sich (2* 6) 12 Packungsjahre.

Insgesamt wurden Daten von 7.102 Patienten registriert, von denen 172 aktive Raucher und 910 Ex-Raucher waren.

341 Patienten gehörten zur Gruppe, die mehr als 30 Packungsjahre geraucht haben. Sie haben im Vergleich zu Nichtrauchern eine 2,25-mal höhere Wahrscheinlichkeit für einen Krankenhausaufenthalt (95 Prozent), sie hatten eine 1,89-mal höhere Wahrscheinlichkeit, nach einer COVID-19-Diagnose zu sterben (95 Prozent).

Darüber hinaus ergaben weitere Analysen, dass sich das Risiko überwiegend auf die Begleiterkrankungen zurückzuführen lässt. Wer 30 Packungsjahre raucht, wies häufig auch im Alter von durchschnittlich 71 Jahren eine arterielle Hypertonie (85,5 Prozent), eine COPD oder ein Emphysem (47,2 Prozent), eine Koronare Herzkrankheit (43,1 Prozent), eine Herzschwäche (32,3 Prozent), Krebs (30,8 Prozent) oder Asthma (22,9 Prozent) auf.

Lowe, Katherine E. Association of Smoking and Cumulative Pack-Year Exposure With COVID-19 Outcomes in the Cleveland Clinic COVID-19 Registry. JAMA Intern Med. Published online January 25, 2021. doi:10.1001/jamainternmed.2020.8360

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