Strahlenschützer warnen vor zu hohen Röntgenbelastungen
Der Grund: Zu große Dosen gelten als gesundheitsschädlich und können das Krebsrisiko erhöhen. Rund 700 Experten wollen darum mit einem Aktionsprogramm die Weichen für möglichst geringe Risiken bei der Nutzung von Röntgenstrahlung in Diagnose und Therapie stellen.
Die Anwendung von Strahlung müsse gerechtfertigt sein, der Nutzen gegenüber dem Risiko überwiegen, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser zum Auftakt der knapp einwöchigen Bonner Tagung am Montag.
Entwicklungsländern den Zugang zu Sicherheitsstandards ermöglichen
Die Risiken müssten insbesondere bei der Früherkennung und bei Kindern mit beachtet werden. "Hier müssen klare Rahmenbedingungen für deren Zulässigkeit formuliert werden." Viele Menschen würden nach wie vor etwa bei der Krebsbehandlung einer zu hohen Strahlendosis ausgesetzt, sagte der Konferenzvorsitzende und Strahlenschutzexperte Wolfgang Weiss. Dies könne zu Sekundärtumoren führen.
Trotz anderer Diagnosemethoden wie der Kernspintomographie (MRT), die ohne Röntgenstrahlen auskommt, gebe es bei der Computertomographie (CT) einen "ungebremsten Anstieg". Alle diagnostischen Verfahren und Therapien sollten mit einer möglichst geringen Strahlenbelastung erfolgen, betonte Heinen-Esser. Auch Entwicklungsländern müsse der Zugang mit höchsten Sicherheitsstandards ermöglicht werden. Über die dortigen Verhältnisse lägen bisher fast keine Kenntnisse vor, sagte Weiss.