Konzentration am Alignermarkt

Straumann kauft PlusDental für 131 Millionen Euro – und der BDK reagiert

von mg
Gesellschaft

BDK: „Straumanns Expertise ist unbestritten”

„Straumanns Expertise in der Herstellung von Medizinprodukten ist unbestritten”, wird der BDK-Vorsitzende Dr. Hans-Jürgen Köning in der Stellungnahme zitiert. „Straumann muss jetzt aber auch die Gewähr dafür übernehmen, dass diese Medizinprodukte bei der Behandlung der Kunden von PlusDental und DrSmile ordnungsgemäß verwendet werden.”

Der Geschäftsführer des BDK und Fachanwalt für Medizinrecht Stephan Gierthmühlen ergänzt: „Nach unserer Einschätzung werden die Behandlungsverträge zwischen den Patienten und den Anbietern geschlossen. Die Anbieter setzen die Partnerzahnärzte in unterschiedlichem Umfang nur als Erfüllungsgehilfen ein. Natürlich haften die Partnerzahnärzte aus unerlaubter Handlung, wenn ein Schaden eintritt.”

Daneben sei aber auch der Anbieter selbst – jetzt also Straumann – als Vertragspartner verantwortlich und hafte für Behandlungsfehler, sagt Gierthmühlen. Straumann werde sich überlegen müssen, „ob der Versuch, weiterhin Zahnärzte möglichst weitgehend aus der Behandlung der Patienten herauszuhalten, der richtige Weg ist”, sagt Köning.

Gründerszene spricht von „Blamage” für PlusDental

Auch in der Start-up-Community gab es deutliche Kritik: Unter dem Titel „Möchtegern-Einhorn: Plusdental blamiert sich mit 131-Millionen-Exit” thematisiert Businessinsider, dass das Zahnschienen-Startup statt der anvisierten und öffentlich lautstark kolportierten Milliardenbewertung nun für einen Bruchteil der Summe verkauft wurde.

Noch vor einem Jahr kündigte Plusdental-Chefin Eva-Maria Meijnen an, die Tech-Firma werde bei der nächsten Finanzierungsrunde mit einer Milliarde Euro bewertet, schreibt das Portal. Damals lag der Wert eigenen Angaben zufolge bei mehr als 100 Millionen Euro. Woran es lag, dass sich der Unternehmenswert nicht wie erwartet entwickelte, dazu wollte sich Plusdental Businessinsider gegenüber nicht äußern.

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