Streik am Uni-Klinikum Schleswig-Holstein
Seit Beginn der Frühschichten ab 4 Uhr sind am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein rund 6.000 Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. Nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi sollen die nicht-wissenschaftlichen Beschäftigten an den beiden Standorten Kiel und Lübeck ihre Arbeit für einen Tag niederlegen. Patienten sollen aber unter dem Arbeitskampf nicht leiden, es gibt Notdienste.
Keine Einschränkungen für Patienten
Kliniksprecher Oliver Grieve sagte: "Wir hoffen, dass es keine Einschränkungen gibt." Informationen, in welchem Ausmaß gestreikt wird, gab es zunächst nicht. Die Gewerkschaft hat keine Streikposten aufgestellt und auch keine bestimmten Klinikabteilungen als Schwerpunkte vorgesehen. Vielmehr sollen die Arbeitnehmer individuell entscheiden.
Verdi: "Das Land hat sich in die Tarifautonomie eingemischt."
"Wir rechnen mit einigen hundert Teilnehmern", sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky. Hintergrund ist der Tarifstreit. Die Gewerkschaft wirft zudem der Landesregierung vor, sich in die Tarifautonomie eingemischt zu haben. Das Verdi-Motto für den Streiktag lautet "Wir schäumen vor Wut". UKSH und Landesregierung hatten vergangene Woche angekündigt, das Klinikum in die Tarifgemeinschaft der Länder zurückzuholen - Vollzug soll bereits an diesem Donnerstag sein.
Drei Prozent mehr Gehaltgefordert
Die Gewerkschaft fordert höhere Löhne als im Tarifvertrag der Länder vorgesehen und die Aufnahme des UKSH in den besseren Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) von Bund und Kommunen. Dazu gehören drei Prozent mehr Gehalt, mehr Geld für Azubis und eine mehrjährige Beschäftigungssicherung für bedrohte Bereiche.
Erste Verhandlungen scheiterten im Juli
Die Verhandlungen für die rund 6.000 nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter, die bisher einen Haustarif hatten, scheiterten im Juli. Mit Übernahme des Flächentarifvertrags der Länder bekämen die UKSH-Angestellten laut Finanzministerium rückwirkend zum 1. Juli durchschnittlich 1,86 Prozent mehr Geld und einen Urlaubstag mehr. Künftige Tarifabschlüsse der Länder würden automatisch übernommen.