Deutscher Zahnarzt Service

Tipps für das Vorstellungsgespräch als Zahnarzt

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Praxismanagement
Der Geschäftsführer des Deutschen Zahnarzt Service Alexander Bongartz hat durch den regelmäßigen Kontakt zu zahlreichen Zahnarztpraxen viel Erfahrung in Sachen Personalsuche und -gewinnung gesammelt. Dabei erfährt er auch aus erster Hand, worauf es den Zahnarztpraxen bei einem Vorstellungsgespräch wirklich ankommt.

Bedingt durch ihre leitende Funktion beim Deutschen Zahnarzt Service bekommen sie viel von dem mit, was genau Zahnarztpraxen besonders an einem Bewerber schätzen, aber eben auch, was überhaupt nicht gut ankommt. Was ist ihrer Meinung nach das erste, womit man sich befassen sollte, wenn es um das Vorstellungsgespräch als Zahnarzt geht?

Alexander Bongartz: Zunächst einmal ist es wichtig, sich genau über die Zahnarztpraxis zu informieren. Dabei sollten Fragen wie „Was sind die Tätigkeitsschwerpunkte der Praxis?“, „Welches Konzept verfolgt die Praxis?“ oder „Welche besonderen Qualifikationen haben die Behandler?“ bereits im Vorfeld durch Internetrecherche beantwortet und im Gespräch dann weiter vertieft werden. Außerdem sollte man sich bereits im Vorfeld einige Fragen überlegen, die einem sehr wichtig sind, wie beispielsweise Fragen nach Fortbildungen, nach den Tätigkeitsbereichen, nach flexiblen Arbeitszeiten, nach besonderen Leistungen und angestrebten Zielen der Zahnarztpraxis.

Und wie sieht es dann mit dem ersten Eindruck aus, worauf sollte man dabei achten?

In Sachen Kleidung sollte man sich am Klientel der Zahnarztpraxis orientieren und sich vor allem wohlfühlen in dem, was man trägt. Das Wichtigste ist dann, authentisch zu sein und die Chance zu nutzen, sich gegenseitig im Vorstellungsgespräch kennenzulernen.

Und nach dem ersten Eindruck?

Danach ist es vor allem wichtig, Fragen zu stellen und somit die gegenseitigen Erwartungen kennen zu lernen. Den Dialog suchen, das ist fundamental bei einem Vorstellungsgespräch als Zahnarzt. Das zeigt, dass man gerne die Praxisphilosophie kennen lernen möchte, was natürlich auch im eigenen Interesse des Bewerbers liegen sollte. Schließlich merkt man erst durch das persönliche Gespräch, ob es zwischen Bewerber und Arbeitgeber auch menschlich passt und man sich auf lange Sicht eine Zusammenarbeit wirklich vorstellen kann.

Was gehört denn zu den absoluten Tabus in einem Vorstellungsgespräch als Zahnarzt?

Ein absolutes Tabu ist, direkt zu Beginn des Bewerbungsgesprächs nach dem Gehalt zu fragen oder eine Liste an Forderungen herunterzubeten, ohne auch nur irgendetwas über die Zahnarztpraxis zu wissen oder sich längere Zeit mit seinem Gesprächspartner unterhalten zu haben. Natürlich gehören eigene (Gehalts-) Forderungen auch zum Gespräch, sollten aber nicht der Gesprächseinstieg sein. Außerdem ist es keine gute Idee, über den vorherigen Chef zu lästern. Schließlich gehört zu einem Arbeitsverhältnis eine gewisse Diskretion, die auch der mögliche neue Arbeitgeber vom Bewerber verlangt. Lästern zeigt den Bewerber da von seiner denkbar schlechtesten Seite und sollte unbedingt vermieden werden.

Und wenn man explizit auf den Wechsel angesprochen wird?

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, zu erklären, warum man wechseln möchte. Nachvollziehbare Beweggründe und die sachliche Analyse einer Praxissituation sind daher kein Tabu, nur sollte es eben auf einer sachlichen Ebene gehalten werden. Dabei kann man dann auch einfließen lassen, warum man gerne zu eben dieser Zahnarztpraxis wechseln möchte. Das zeigt dem Praxisinhaber, dass der Bewerber sich Gedanken über Praxisstrukturen macht. Dabei sollten beide Seiten offen über ihre Einschätzungen und Erwartungen sprechen.

Und wie genau überzeugt man im Vorstellungsgespräch als Zahnarzt dann am besten von sich?

Man sollte neugierig sein und möglichst viele Fragen stellen. Wo möchte die Zahnarztpraxis zum Beispiel noch hin, welche Entwicklungen strebt sie an? Daraus sollte hervorgehen, dass man als Bewerber das Team kennen lernen und die Praxisabläufe verstehen möchte. Anders herum sollte man auch viel von sich erzählen, warum man zum Beispiel die Praxis wechseln möchte und sich speziell bei dieser Praxis beworben hat oder welche Fortbildungen bzw. Spezialisierungen man zukünftig anstrebt. Dabei sollte man trotz eventueller Nervosität möglichst authentisch sein, schließlich ist für eine Zusammenarbeit auch die Menschlichkeit entscheidend und alle sollen die künftige tägliche Zusammenarbeit mit Freude angehen. Da ist es dann eher nachteilig, wenn man sich zu Anfang verstellt und einen Menschen präsentiert hat, der man so gar nicht ist.

Gerade bei angestrebten Partnerschaften, zum Teil aber auch bei Anstellungen ist es außerdem üblich, nach dem Bewerbungsgespräch noch gemeinsam etwas essen zu gehen. Dabei lernen sich beide Seiten direkt besser kennen und können schneller eine vertrauensvolle Basis aufbauen. Daher sollte man genug Zeit nach dem Vorstellungsgespräch einplanen und nicht sofort wieder weghasten. Diese Zeit wird sich lohnen und gerade das „Zeit nehmen“ signalisiert dem anderen eine Wertschätzung, die auch die Grundlage für eine künftige, erfolgreiche Zusammenarbeit ist und den Bewerber einen Schritt näher zu seiner gesuchten Stelle bringt.

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