Tollwutgefahr für Asienreisende
"Indien, China und Bangladesch, das sind die ostasiatischen Länder, die am häufigsten von Tollwut betroffen sind", sagte Prof. Dr. Tomas Jelinek vom Zentrum für Reisemedizin in Berlin auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Internationalen Tourismus-Börse. Er empfiehlt daher rechtzeitig bei der Planung einer Reise auch den Schutz gegen die Tollwuterkrankung vom Facharzt überprüfen zu lassen.
"Das Problem ist", so der Reisemediziner, "dass dieser moderne Zellkulturimpfstoff, den auch die WHO empfiehlt, sehr schwer erhältlich ist. Nicht selten gibt es einen Lieferengpass, der sogar mehrere Monate andauern kann".
Nur zwei Hersteller produzieren das Serum
Grund hierfür sei, dass es weltweit nur zwei Hersteller gebe, die dieses Serum produzieren. Eine dieser beiden Firmen sei sogar derzeit überhaupt nicht in der Lage, das Medikament auf den Markt zu bringen. "Wenn Kliniken und Großapotheken nicht ausreichend "bunkern", kann es zu ernsten Engpässen kommen", pflichtete ihm Markus Kerckhoff, Apotheker aus Bergisch-Gladbach, bei.
Wird man in einem fernen Land infiziert, ist noch lange nicht gesichert, dass es dort den modernen Impfstoff, der sich durch einen zuverlässigen Schutz und so gut wie keine Nebenwirkungen auszeichnet, überhaupt zur Verfügung steht. Wird dann ein dort einheimischer Impfstoff nach einem Hundebiss angewendet, kommt es sehr häufig zu schweren Komplikationen, sogar Todesfällen.
Mit vier Spritzen gegen die Tollwut
Eine Immunisierung gegen Tollwut besteht aus drei Spritzen, die im Abstand von einer Woche verabreicht werden. Nach einem Jahr soll dann die vierte Immunisierung erfolgen. Damit wären Kinder und Erwachsene sicher geschützt. Sicherheitshalber empfiehlt Jelinek, die Spritze vor Ort abzulehnen, dafür aber sofort nach der Heimkehr einen Arzt aufzusuchen. Eine Tollwuterkrankung verläuft immer tödlich, erklärte der Tropenmediziner.