1. Zahnärztinnentag in Münster

Traut Euch!

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Praxis
Die zahnmedizinische Versorgung wird zunehmend in der Hand von Frauen liegen. Damit KZV und Zahnärztinnen noch stärker zusammenwachsen, lud die KZV Westfalen-Lippe am 11. Mai zum 1. Zahnärztinnentag nach Münster ein.

"Um auch in Zukunft die vertragszahnärztliche Versorgung in Westfalen-Lippe flächendeckend zu sichern, geht es darum, die sehr gut ausgebildeten Zahnärztinnen zu halten - und zu Chefinnen zu machen", veranschaulichte eingangs Moderatorin Dr. Stefanie Marxkors, niedergelassene Kieferorthopädin in Werne, aktiv in der Standespolitik und Mutter von zwei Kindern.

Der 1. Zahnärztinnentag der KZVWL in Münster ...

Seib: "Wir wollen als KZV aktiver auf Frauen zugehen!"

Dass die Männer an diesem Tag im Hintergrund stehen, stellte der KZV-Vorsitzende Dr. Holger Seib klar. "Dies ist eine Veranstaltung von Frauen, für Frauen." Frauen leisten Seib zufolge künftig einen höheren Teil an der Versorgung, sind aber gerade in der Selbstverwaltung noch viel zu wenig sichtbar. "Wir sehen, dass es wenig aktive Frauen gibt", berichtete er. "Deshalb wollen wir als KZV aktiver auf Frauen zugehen. Dabei wollen wir Ihnen keine neuen Verpflichtungen aufbürden, sondern Sie in Ihrem Job unterstützen."

Lösser: "Traut Euch!"

Insgesamt 60 Prozent des Berufsstandes sind Frauen, hob Dr. Martina Lösser, Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, hervor. "Diese Zahl spiegelt sich in den Praxen wieder, jedoch nicht unbedingt in den Niederlassungen und überhaupt nicht in den standespolitischen Vertretungen. Das müssen wir ändern!" Sie ist überzeugt, dass Frauen genauso viel zu sagen haben bezüglich ihrer Berufsausübung wie Männer. Aber: "Sie tun es nicht. Deshalb: Traut Euch!"

Schneider: "Frauen reden über ihre Schwächen, Männer bluffen über Unwissenheit hinweg!"

Die Erfolgsfaktoren für Frauen in Führungspositionen - und die Stolpersteine - benannte Dr. Barbara Schneider, Managerin und Autorin. Ihr Fazit: "Die Hürde ist nicht das Rein-, sondern das Hochkommen!" Dabei stünden sich Frauen oft selbst im Weg - zum Beispiel, indem sie in Bewerbungsgesprächen 21 mal häufiger über ihre Schwächen reden. Männer dagegen "bluffen über Unwissenheit hinweg!"

Wie ein Konzept zur Familien- und Lebensplanung aussehen kann, präsentierten Zahnärztin Karin Elbert, zweifache Mutter und niedergelassen in Coesfeld, und ihre angestellte Zahnärztin Christine Arnheim, Mutter einer kleinen Tochter. Beide schilderten die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit beziehungsweise des Angestelltendaseins. Die KZV-Justiziarin Anne Sandfort informierte darüber hinaus über die verschiedenen möglichen Arbeits- und Praxismodelle einer Zahnarztpraxis.

Ahrens: "Eine fehlende Unternehmenskultur ist der Hauptgrund für verpuffte Maßnahmen!"

Wie Familie und Beruf in Theorie und Praxis vereinbart werden können, beleuchtete Dr. Regina Ahrens, Vertretungsprofessorin an der Hochschule Hamm-Lippstadt für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Personal und Marketing. Anhand von Fallbeispielen zeigte sie auf, dass eine fehlende Unternehmenskultur für die angestellten Zahnärzte und Zahnärztinnen als auch für die Praxisinhaber und Praxisinhaberinnen der Hauptgrund für verpuffte Maßnahmen ist.

Wagner: "Wir müssen etwas tun, wenn wir vertreten werden wollen!"

Warum sich Frauen in der Selbstverwaltung engagieren sollten, stellte abschließend Dr. Sabine Wagner, niedergelassen in Dortmund, heraus. "Wir müssen etwas tun, wenn wir vertreten werden wollen", betonte sie und präsentierte diverse Möglichkeiten - von der Bezirksstelle bis zum Qualitätszirkel -, in der Berufspolitik mitzureden und mitzugestalten.

"Nicht nur das Angestelltendasein ist für Frauen die Lösung", bilanzierte Moderatorin Marxkors. "Die Niederlassung gibt uns den Freiraum mitzugestalten!"

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