Tumorboard unterstützt Krebstherapien
Mithilfe eines neuartigen computergestützten Tumorboards können die Leipziger HNO-Mediziner jetzt Krebsbehandlungen im sensiblen Kopf-Hals-Bereich besser planen und steuern als bisher. Die Basis dafür bildet die gemeinsam mit Informatikern des ICCAS (Innovation Center Computer Assisted Surgery) der Universität Leipzig entwickelte Software Oncoflow.
Dreidimensionale Darstellung
Die neue, gemeinsam mit den Klinikern entwickelte Software bündelt alle patientenbezogenen Daten und stellt diese übersichtlich und aufbereitet in der Treatment Planning Unit (TPU) zur Verfügung. Dabei können anhand der vorhandenen Bilddaten auch dreidimensionale Projektionen dargestellt werden, was die Planung von Operationen und Bestrahlungen immens erleichtert.
Bessere Klassifizierung des Tumors
“Diese neue Plattform ist für uns ein ungeheuer wichtiges Werkzeug“, erklärt Prof. Andreas Dietz, Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Leipzig. "Anhand dieser Daten und Auswertungen können wir uns in unseren interdisziplinären Tumorboardbesprechungen ein sehr umfassendes Bild davon verschaffen, mit welchem Tumor wir es zu tun haben und welche Maßnahmen die besten sind.“
Alle Bilddaten sichtbar
Neben Laborbefunden, Untersuchungsergebnissen und Arztberichten fließen hier auch alle Bilddaten aus Röntgen-, MRT- und CT-Untersuchungen ein. Diese werden mit allen anderen Daten zu dreidimensionalen Modellen des Tumors zusammengeführt und auf einem Bildschirm dargestellt.
Dabei berechnet das System auch die Größe und Ausdehnung des Tumors. "So können wir den Kollegen direkt die Bildbefunde vorstellen, einordnen und gemeinsam die besten Therapieoptionen diskutieren“, beschreibt Prof. Karl-Titus Hoffmann, Leiter der UKL-Neuroradiologie, die Verbesserung der Arbeitsabläufe. Bisher wurden die Daten an vielen verschiedenen Stellen verwaltet.