Uniklinik Bonn mit modernster Sterilabteilung
Die neue Sterilabteilung entspreche nun den strengen Empfehlungen des EU‐GMP‐Leitfadens, der vomBundesgesundheitsministerium herausgegeben wird, heißt es in einer Meldung der Uniklinik Bonn. GMP steht für „Good Manufacturing Practice“ und meint „Gute Herstellungspraxis“. Der Leitfaden beschreibt detailliert die Anforderungen, die bei der Herstellung von sterilen Arzneimitteln erforderlich sind.
Für ein Maximum an Sicherheit
Insbesondere Arzneimittel, die intravenös verabreicht werden, müssen dem Leitfaden zufolge absolut keimfrei sein, um die Patienten nicht zu gefährden. „Durch den Umbau schaffen wir ein Maximum an Sicherheit für unsere Patienten“, erklärt Karsten Honsel, Kaufmännischer Direktor am UKB. „Als Klinikum derMaximalversorgung werden wir damit unserer besonderen Verantwortung für die Region gerecht.“
Mehrere Kilometer Kabel verlegt
Wie Dr. Ingo Schulze, Apothekenleiter des UKB, erläutert, wurden Innerhalb von sieben Monaten die Bereiche der Apotheke des UKB entkernt, eine Raum‐in‐Raum‐Konstruktion gebaut, eine neue Belüftungsanlage installiert, sechs Werkbänke eingebaut sowie mehrere Kilometer Kabel verlegt.
In den neuen Räumlichkeiten stellen von nun an insgesamt zehn Mitarbeiter Zytostatika für Krebspatienten, parenterale Ernährung für Säuglinge, Augentropfen und sonstige sterile Zubereitungen her. Insgesamt werden im Jahr etwa 35.000 Zubereitungen produziert.
Komplett abwaschbare Räume
Die Vorbereitungs‐ und Herstellungsräume sind dem Bericht zufolge komplett abwasch- und desinfizierbar. Die zur Belüftung erforderliche Luft werde zweimal gefiltert, klimatisiert und befeuchtet bevor sie in die Herstellungsräume gelangt. Für den Herstellungsbereich sei ein 40-facher Luftwechsel pro Stunde vorgeschrieben.
Über ein umfangreiches Überwachungssystem werde zudem sichergestellt, dass die vorgegebenen Kriterien eingehalten werden. Im Bereich der unmittelbaren Herstellung der Arzneimittel erkennen Sensoren kleinste Partikel und geben sofort Alarm, sobald es Probleme gibt.
Drei Kleidungswechsel in der Personenschleuse
Auch die Anforderungen an die Hygiene der Mitarbeiter seien durch die neue Sterilabteilung gestiegen. Erst über zwei Personenschleusen gelangen Beschäftigte in den Herstellungsbereich und müssen sich bis dahin drei Mal umziehen. Gearbeitet wird in sterilen Overalls, die die Partikelabgabe auf ein Minimum reduzieren. Die Aufbereitung der sterilen Wäsche übernehmen entsprechend zertifizierte Reinigungsfirmen.