Universität Witten/Herdecke produziert eigene Zahnpasta
"Demnächst erhältlich: Die Zahnpasta der Universität Witten/Herdecke" schrieb Prof. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der U/WH, am späten Abend des 5. November bei Facebook und erntet gleichermaßen Likes wie ungläubig erstaunte Emoticons.
"Das ist kein Gag, soendern real!"
"Das ist kein Gag, sondern real", versicherte er jetzt den zm. Da der Prophylaxe-Automat auf dem Uni-Campus von den Studierenden gut angenommen wird, sei die Idee geboren, darin auch eine universitätseigene Zahnpasta zu verkaufen. Zum Start handelt es sich dabei jedoch nicht um eine neue Rezeptur. "Wir haben uns eine bestehende Formulierung beim Dresdner Unternehmen Dental-Kosmetik ausgesucht und dann 1.000 Tuben davon produzieren lassen", erklärt Zimmer.
"Unsere Zahnpasta bietet optimalen Kariesschutz durch eine hohe Konzentration an verfügbarem Fluorid. Außerdem enthält sie Zink, das auf Grund seiner antibakteriellen Aktivität gut gegen Plaque wirkt und damit auch Gingivitis, Zahnstein und Mundgeruch vorbeugt."
Diese sollen nun auf dem Campustag sowie im Prophylaxe-Automaten der Universität verkauft werden. Ist das Geschft erfolgreich, ist eine zweite Auflage von 10.000 Stück geplant. Dann seien auch Produkte mit einer völlig neuer Rezeptur vorstellbar - oder eine zusätzliche Sensitiv-Zahnpasta.
Am Horizont: die ideale Zahnpasta
Auch wenn es nicht darum geht, ein neues bahnbrechendes Produkt auf den Markt zu bringen, sieht Zimmer Spielraum, "den Rahmen der Kosmetikverordnung so auszunutzen, dass die ideale Zahnpasta herauskommt." Eine solche, ideale Zahnpasta sollte seiner Meinung zufolge homöopathieverträglich sein, ein Fluorid mit möglichst guter Bioverfügbarkeit sowie Fluoridbooster enthalten.
Erste Gedanken zu Vertriebsmöglichkeiten haben sich die Wittener auch schon gemacht: Hier kommen lokale Supermärkte ebenso in Betracht wie jene Unternehmen, die direkt auf Zimmers Facebook-Post reagierten und Kontakt zur Universität aufgenommen haben, heißt es. Vorerst ist sowohl die Zahnpasta mit der eigenen Rezeptur als auch ein professioneller Vertrieb großer Stückzahlen jedoch noch Zukunftsmusik. "Erst müssen wir das Geschäft ins Rollen bringen", sagt Zimmer. "Dann schauen wir weiter."