Nachricht

"Unsere Werte zukunftsfest machen"

pr
Nachrichten
Mit einem Festakt im Hamburger Hotel Atlantic startete am 29. Oktober der Deutsche Zahnärztetag. Festredner Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Charité Berlin, plädierte für mehr und bessere Forschung in der Zahnmedizin.

„Wir müssen in der zahnmedizinischen Forschung nach vorne kommen“, erklärte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, in seiner Festrede zum Thema Forschungsfortschritt und Solidarprinzip.  Es existiere in der Wissenschaft noch viel Erneuerungsbedarf. Großes Lob zollte Einhäupl dem zahnärztlichen Berufsstand bei der Versorgung von Flüchtlingen: „Hier stehen die Zahnärzte positiv hervor. Sie sind bei der ganzen Hilfestellung am wenigsten pretenziös.“ Insgesamt bescheinigte Einhäupl dem deutschen Gesundheitswesen zwar gute Noten, sieht aber langfristig das Solidarprinzip durch den wachsenden Trend zur Ökonomisierung in Gefahr.

Immer mehr Druck auf die Freien Berufe

"Der Legitimitätsdruck auf die Freien Berufe und ihre Selbstverwaltung nimmt immer mehr zu", unterstrich BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel in seiner Begrüßungsrede. Die europaweit von der EU-Kommission forcierten umfassenden Deregulierungen bei den Freien Berufen beobachte der Berufsstand mit Sorge. Engel verwies auf das aktuell zum Zahnärztetag veröffentlichte Leitbild des Berufsstands, in dem sich BZÄK, KZBV und DGZMK gemeinsam zu den Werten von Freiberuflichkeit, Qualität, bestmöglicher Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie einer dienenden Selbstverwaltung bekennt. Engel: "Wie wir diese Werte zukunftsfest machen, das wird die große kommende Aufgabe der Zahnärzteschaft sein."

„Der Gesetzgeber muss klare Regeln schaffen“

Mit vereinten Kräften wolle die Zahnärzteschaft die Herausforderungen einer Welt meistern, die einerseits immer grenzenloser, offener und globalisierter werde, die für den Berufsstand aber auch ständig neue Vorschriften und Regulierungen mit sich bringe, betonte der KZBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Eßer. Er griff als aktuelle Herausforderung die Versorgung von Flüchtlingen heraus. "Die deutsche Zahnärzteschaft ist selbstverständlich bereit, den zahlreichen Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen, die vor Terror, Krieg und Elend zu uns geflohen sind!" Dazu müsse der Gesetzgeber klare und allgemein gültige Rechtsgrundlagen schaffen.

Migrantengipfel und Präventionsprojekt

Die DGZMK-Präsidentin Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke sagte mit Blick auf das neue Leitbild: „Der Berufsstand muss sich an den Herausforderungen der Gesellschaft orientieren und in Reaktion darauf eigene Handlungskonzepte vorlegen.“ Grundlage zur Weiterentwicklung des Freien Berufs des Zahnarztes auf fachlich-medizinischer Ebene sei ein klares Bekenntnis zu wissenschaftlich fundierten Behandlungsmaximen. Als aktuelle Maßnahme der DGZMK zur Flüchtlingsproblematik kündigte Kahl-Nieke  einen multiprofessionellen Migrantengipfel sowie ein Präventionsprojekt „Mundgesundheit für unsere neuen Mitmenschen“ an.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.