UPD bietet Patientenberatung auf Arabisch
Ab Mai gibt es zunächst ein telefonisches Angebot in arabischer Sprache. Dazu stellt die UPD eine separate Rufnummer zur Verfügung, die aus allen Netzen kostenfrei erreichbar und zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden besetzt ist. Die Anrufe werden von Muttersprachlern entgegengenommen und bei Bedarf an die Experten der UPD vermittelt. Zu dieser Zeit stehen permanent Simultandolmetscher bereit, um die Gespräche zu übersetzen. Um das Angebot bekannt zu machen, will die UPD auch auf Flüchtlingseinrichtungen zugehen und Infos und Flyer verteilen.
Fünf Millionen Euro für die muttersprachliche Beratung auf Arabisch
Angesichts der wachsenden Anzahl arabischsprechender Menschen und Flüchtlinge will die UPD mit dem Pilot-Projekt auf aktuelle Bedarfe in Deutschland eingehen. Im Herbst plant die UPD zusammen mit dem Patientenbeauftragten Staatssekretär Karl-Josef Laumann eine Evaluation: Wie wird das Angebot angenommen, wie soll es weitergeführt werden?
Der PKV-Verband hat mit der UPD vertraglich vereinbart, bis 2022 der UPD pro Jahr 630.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Der Betrag ist dynamisiert, so dass die PKV in den nächsten Jahren insgesamt etwa fünf Millionen Euro für die muttersprachliche Beratung bereitstellen wird. Mit dem Geld wird das muttersprachliche Beratungsangebot auf Arabisch ausgeweitet.
Bisher bietet die UPD schon Beratungsleistungen auf Türkisch und Russisch an: Von Montag bis Samstag von jeweils acht bis 18 Uhr werden die Anrufe in der Muttersprache entgegengenommen, komplexere Anliegen können an einen UPD-Experten weitergeleitet werden, der das Beratungsgespräch mit einem Simultandolmetscher führt. Auf derUPD-Websitesollen ab dem 1. April auch Informationen auf Russisch und Türkisch bereitstehen, außerdem startet die UPD außerdem eine Vor-Ort- und eine Beratung in UPD-Mobilen. Auf Anfrage ist es dort möglich, ein Gespräch auf Russisch oder Türkisch zu führen.
Rat für die, die am Rande, in der Mitte und an der Spitze unserer Gesellschaft stehen
„Das muttersprachliche Angebot der UPD leistet damit gerade in der aktuellen Situation einen ganz wichtigen Beitrag für eine erste Orientierung mit unserem komplexen Gesundheitssystem“, sagte Laumann bei der Vorstellung des Projekts auf einer Pressekonferenz in Berlin. Muttersprachliche Beratung und kultursensible Fortbildung der UPD-Berater seien von großer Bedeutung.
UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede ergänzte: „Unser Ziel ist, allen Ratsuchenden - egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind - durch unabhängige, neutrale, kostenfreie und evidenzbasierte Beratung selbstbestimmte Entscheidungen im Hinblick auf gesundheitlich-medizinische und sozialrechtliche Fragen zu ermöglichen. Dabei sollen alle Ratsuchenden unterstützt werden: Die, die am Rande, in der Mitte und an der Spitze unserer Gesellschaft stehen genauso wie die, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.“
PKV-Direktor Dr. Volker Leienbach verwies auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung der PKV und das Ansinnen, einen konkreten Beitrag zur Integration der syrischen Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft zu leisten. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das neue Angebot eine Hilfe zur Selbsthilfe sei, um die Gesundheitskompetenz dieser Menschen zu stärken.