USA: Update zu Amalgam und Hochrisikogruppen
Die überarbeiteten Empfehlungen der FDA zum Einsatz von Amalgam in der Zahnmedizin berücksichtigen Überprüfungen vorangegangener Empfehlungen. Zu den Personengruppen mit einem erhöhten Risiko für potenziell schädliche gesundheitliche Auswirkungen gehören demnach jetzt:
schwangere Frauen und ihre sich entwickelnden Föten
Frauen, die planen, schwanger zu werden
stillende Frauen und ihre Neugeborenen und Säuglinge
Kinder, insbesondere solche, die jünger als sechs Jahre alt sind
Menschen mit bereits bestehenden neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Alzheimer oder Parkinson
Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion
Menschen mit bekannter erhöhter Empfindlichkeit (Allergie) gegenüber Quecksilber oder anderen Bestandteilen von Dentalamalgam
Der Einsatz von amalgamhaltigem Zahnersatzstoff sollte hier nach Möglichkeit vermieden werden, schreibt die Behörde. Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von amalgambedingten Quecksilberdampf, der über die Zeit in kleinen Mengen freigesetzt wird, werden für diese Personen als zu riskant bewertet. Für die meisten Patienten außerhalb dieser Gruppen werden diese als nicht schädlich eingestuft.
Wie viel Dampf freigesetzt wird, hängt vom Alter der Füllung sowie von den Gewohnheiten des Patienten, wie etwa dem Zähneknirschen, ab. Die Quecksilberdampffreisetzung ist beim Einsetzen und Entfernen der Füllung am höchsten. Die FDA empfiehlt daher keinesfalls die Entfernung intakter Füllungen. Ihre Bewertung beruht auf 20 Jahren Literatur-, Berichts- und Diskussionsauswertungen, die regelmäßig in ein Empfehlungs-Update einfließen. Als Materialalternativen für Amalgam gibt sie Kompositharze und Glasionomerzementfüllungen an.