Medizin

USA verbieten Patente auf menschliche Gene

eb/dpa
Nachrichten
In den USA können Firmen in Zukunft keine menschlichen Gene mehr patentieren. Die Mehrheit der Amerikaner sieht das als Erfolg. Monopole von Pharmaunternehmen sind nun nicht mehr möglich.

Menschliche Gene dürfen von US-Unternehmen nicht mehr patentiert werden. Das entschied am Donnerstag der Oberste Gerichtshof in Washington mit einstimmiger Mehrheit seiner neun Richter. Das Verbot gelte aber nicht für künstlich hergestelltes genetisches Material. 

Ein Produkt der Natur

Auslöser für den Fall war das Monopol für Brustkrebs-Gentests, das das amerikanische Pharmaunternehmen Myriad Genetics erhielt, indem es sich zwei Gen-Sequenzen patentieren ließ. Da diese aber ein "Produkt der Natur" seien, dürften sie nicht patentiert werden, urteilte nun das höchste US-Gericht. 

Obwohl die Aktienkurse von Myriad Genetics nach der Entscheidung um elf Prozent an der New Yorker Technologiebörse stiegen, war Greg Castanias, Anwalt des Unternehmens enttäuscht. "Richter Thomas meint, dass es sich um DNA aus unserem Körper handelt. Aber die Wahrheit ist, dass diese Moleküle auch im Labor hergestellt wurden", sagte er dem US-Radiosender "Here & Now". 

Brustkrebstests sind jetzt billiger

Die Mehrheit der Stimmen aus den USA klingen allerdings positiv. Sowie die von Robert Darnell, dem Präsidenten des Genom-Zentrums in New York, der das Urteil begrüßt: "Es ermöglicht faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen für einen offenen und verantwortungsvollen Umgang mit genetischen Informationen." 

Auch für Privatleute scheint die Entscheidung des Gerichts eher erfreulich zu sein, denn nur wenige Stunden nach dem Urteil verkündete ein Unternehmen, dass es den Brustkrebs-Gen-Test in den USA für 995 Dollar (etwa 745 Euro) anbieten werde. Davor hatte Myriad Genetics das Monopol gehabt und 3.000 Dollar verlangt.

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