Vierte Dosis senkt Sterberisiko auf ein Fünftel
Die retrospektive Kohortenstudie umfasste alle Mitglieder von Clalit Health Services im Alter von 60 bis 100 Jahren, die für den zweiten Booster infrage kamen. Die COVID-19-Sterblichkeit wurde mit Patienten verglichen, die eine Auffrischimpfung erhielten hatten.
Insgesamt 563.465 Teilnehmer erfüllten die Zulassungskriterien der Studie. Ihr Durchschnittsalter betrug 73,0 Jahre, 53 Prozent waren weiblich. Die häufigsten Komorbiditäten waren Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Diabetes. Während des 40-tägigen Studienzeitraums erhielten 328.597 (58 Prozent) der Teilnehmenden eine zweite Auffrischungsdosis.
Ergebnis: Während des Beobachtungszeitraums starben an COVID insgesamt 92 Teilnehmende mit zwei Auffrischimpfungen und 232 Teilnehmende, die nur eine Auffrischimpfung erhielten hatten (adjustierte Hazard Ratio HR 0,22; Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 0,17 bis 0,28). Nach Altersgruppen getrennt betrachtet unterscheiden sich die Ergebnisse leicht:
60 bis 69 Jahre HR 0,16 (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 0,06 bis 0,41)
70 bis 79 Jahre HR 0,28 (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 0,17 bis 0,46)
80 bis 100 Jahre HR 0,20 (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 0,15 bis 0,27)
Nach Ansicht der Forschenden sind weitere Studien mit längerer Beobachtungszeit erforderlich, um die Sicherheit der zweiten Auffrischimpfung besser beurteilen zu können. Zudem beschränken sich die bisherigen Studienergebnisse auf die Wirksamkeit des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer, räumen die Autoren ein. Trotzdem zeige sie einen klaren Vorteil der vierten Impfung für die Bevölkerungsgruppe über 60 Jahren.
Ronen Arbel et al., „Second Booster Vaccine and Covid-19 Mortality in Adults 60 to 100 Years Old”, DOI:10.21203/rs.3.rs-1478439/v1