"Viren haben leichteres Spiel"

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Praxis
Microsoft wird demnächst Windows XP nicht mehr unterstützen. Zahnärzte, die mit dem System arbeiten, sollten sich an ihren PVS-Hersteller wenden. Sabine Zude, Vorsitzende des Verbands Deutscher Dental- Software Unternehmen (VDDS), informiert.

Welche Informationen zur Einstellung des Supports für Windows XP gibt es aus Sicht der im VDDS organisierten Hersteller von Praxisverwaltungssoftware?

Sabine Zude: Am 8. April 2014 wird Microsoft den Support für Windows XP und somit die Lieferung von Sicherheitsupdates für das Betriebssystem Windows XP einstellen. Viren und andere Schadsoftware haben damit leichteres Spiel. Daten könnten möglicherweise ausgespäht werden und in falsche Hände gelangen.

Ohne Internetverbindung ist das Risiko zwar geringer, aber Schadsoftware kann auch über USB-Sticks oder andere Datenträger auf vom Internet getrennte Rechner gelangen. Viele Praxen setzen USB-Sticks für die Übertragung von Abrechnungsdateien vom Praxisnetz zu einem Internetrechner ein.

Die Einstellung des Supports für Windows XP durch Microsoft bedeutet nicht, dass die Praxissoftware nicht weiter auf einem XP-Rechner läuft. Dies ist nur dann der Fall, wenn der Hersteller Funktionen nutzen würde, die es erst in den neueren Windowsversionen gibt.

Generell gilt, dass ein Sicherheitsrisiko für jeden mit dem Internet verbundenen Rechner besteht, wenn dieser nicht durch geeignete Maßnahmen geschützt wird (aktueller, aktiver Virenschutz/Firewall). Weiterhin kann das Risiko minimiert werden, indem der Rechner nur für Praxiszwecke genutzt wird und auf die Installation von Fremdsoftware und unnötigen Onlinezugriffen verzichtet wird.

Was bedeutet die Einstellung des Windows XP-Supports für die Online-Abrechnung der Praxen?

Hat der XP-Rechner eine Verbindung mit dem Internet, ist ein Umstieg auf ein aktuelleres Betriebssystem empfehlenswert. Ein Angebot für die Umstellung des Betriebssystems seines Rechners kann der Zahnarzt von seinem Softwarehersteller beziehungsweise von seinem Hardwarelieferanten oder Systembetreuer einholen. Den Auftrag zur Umrüstung erteilen die Zahnärzte.

Dies kann Lizenzkosten für das neue Betriebssystem, Dienstleistungsgebühren und erforderlichenfalls auch Kosten für leistungsfähigere Hardware nach sich ziehen. Wenn die Praxis ein digitales Röntgensystem einsetzt, sollte sie sich auf jeden Fall zuvor beim Hersteller erkundigen, ob es auch unter dem neuen Betriebssystem lauffähig ist. Derzeit sind nicht alle digitalen Röntgensysteme auf Windows 7 oder Windows 8 lauffähig.

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